Bild nicht mehr verfügbar.

Nordkorea und die USA könnten einander bald die Hand zum Frieden reichen.

Foto: AP / Evan Vucci

Seoul – 66 Jahre nach dem Ende der Kampfhandlungen könnte der Koreakrieg Ende Februar offiziell ein Ende finden. Die "Korea Times" berichtet am Donnerstag in ihrer Online-Ausgabe von angeblichen Plänen der USA und Nordkoreas, zum Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un in Vietnam auch die Staatschefs von Südkorea und China, Moon Jae-in und Xi Jinping, einzuladen. Die Unterschrift aller vier Konfliktparteien wäre nötig, um den Krieg offiziell für beendet zu erklären (die USA führten damals den offiziell unter UN-Flagge laufenden Kampfeinsatz gegen Nordkorea). Über Anreisepläne Xis hatte auch die "South China Morning Post" berichtet.

Laut der "Korea Times" soll sich Trump grundsätzlich zu dem Schritt bereiterklärt haben, den die USA – und lange Zeit auch Südkorea – bisher offiziell abgelehnt hatten, den China aber seit langem als Mittel zur Deeskalation fordert. Auch Nordkorea ist an einem offiziellen Ende des 1950 bis 1953 in seiner heißen Phase ausgefochtenen Konflikts interessiert. Machthaber Kim soll im Gegenzug weitere Zugeständnisse bei der Denuklearisierung seines Landes in Aussicht gestellt haben, heißt es in dem Bericht.

Viele Zusagen, wenige Taten

Kim und Trump hatten sich bei ihrem ersten Treffen im vergangenen Juni in Singapur zu Schritten in Richtung einer offiziellen Beendigung des Kriegs verpflichtet. Bisher war allerdings wenig über konkrete Resultate an die Öffentlichkeit gelangt. Überhaupt ist von den Verpflichtungen, die beide Partner eingegangen waren, nur wenig geblieben.

Kim, der sich – ohne konkrete Schritte zu nennen – zur Arbeit an der "Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel" verpflichtet hatte, lässt laut Geheimdiensterkenntnissen weiter an Atombomben forschen. Die nordkoreanischen Atom- und Raketentests hatte er bereits vor dem Treffen einstellen lassen. Die USA haben ihrerseits ihre Ankündigung weitgehend eingehalten, die von Nordkorea heftig kritisierten Militärmanöver mit der südkoreanischen Armee zu pausieren.

Kim hatte zuletzt in seiner Neujahrsansprache betont, dass "multilaterale Verträge" zum offiziellen Kriegsende nötig seien. Aus Südkorea hieß es zu den Pressespekulationen, die Wahrscheinlichkeit, dass Moon zum Gipfel Trumps mit Kim dazustoße, sei "gering". Man sei aber bereit, darüber mit Washington in Diskussionen zu treten, wenn die USA dies wollten. (mesc, 7.2.2019)