Graz – An der Universität Graz ist die Entscheidung über den nächsten Rektor gefallen. Der Universitätsrat hat am Freitag den amtierenden Vizerektor und Studiendirektor Martin Polaschek (geb. 1965) zum Rektor gewählt, teilte die Uni Graz mit. Das Gremium hat aus einem "Einservorschlag" des Senats gewählt. Polaschek musste sich zuvor nochmals den Fragen des Unirates stellen.

"Ich freue mich sehr über die Wahl. Ich bin mir der verantwortungsvollen Aufgabe bewusst und werde mich mit voller Kraft für die Universität Graz einsetzen", so Martin Polaschek in einem ersten Statement am Freitagnachmittag. Der neu gewählte Rektor wird die Geschicke des Universität Graz ab dem 1. Oktober 2019 leiten. Bis dahin wird Christa Neuper (Rektorin seit 2011) weiter an der Spitze der größten steirischen Universität stehen. Eine Funktionsperiode dauert vier Jahre.

Seit 2003 Vizerektor

Martin Polaschek wurde 1965 in Bruck/Mur geboren. Er studierte Rechtswissenschaften an der Uni Graz und spezialisierte sich zum Rechtshistoriker, insbesondere zur Justizgeschichte der Zwischen- und Nachkriegszeit. Im Jahr 2003 wurde er erstmals zum Vizerektor für Studium und Lehre bestellt.

Für das Amt lagen insgesamt fünf Bewerbungen vor. Eine Frau war – trotz intensiver Bemühungen – nicht darunter. Die Findungskommission, bestehend aus dem Vorsitzenden des Senats und der Vorsitzenden des Universitätsrats, hat im Dezember 2018 die Kandidaten ausgewählt, die zu einem öffentlichen Hearing eingeladen waren. Nachdem ein Kandidat seine Bewerbung überraschend zurück gezogen hatte, verblieben der Leiter des Personalreferats der Uni Graz, Kurt-Martin Lugger, und der amtierende Vizerektor für Studium und Lehre, Martin Polaschek. Der Senat hat dem Universitätsrat daraufhin einen Vorschlag übermittelt, der ausschließlich den Namen von Vizerektor Martin Polaschek enthielt.

Die Universität Graz wurde 1585 gründet, ist damit Österreichs zweitälteste Universität und eine der größten des Landes. Sie führt sechs Fakultäten mit insgesamt rund 32.500 Studierenden und 4.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Die rund 120 Studien ziehen jährlich etwa 4.900 Studienanfänger an und bringen pro Jahr an die 3.300 Absolventen hervor. (APA, 8.2.2019)