Jeff Bezos ist der reichste Mann der Welt (135 Milliarden Dollar) und Gründer von Amazon. Er hat kürzlich bekanntgegeben, dass er und seine Frau sich nach 25 Jahren einvernehmlich scheiden lassen.

Nun macht er öffentlich, dass die Ultra-Krawallzeitung "National Enquirer" ihm gedroht hat, Fotos von ihm selbst (mit einem "Nackt-Selfie unter dem Nabel") zu veröffentlichen, die er an den Scheidungsgrund verschickte – es sei denn, die "Washington Post", die Bezos gehört, stellt ihre Recherchen über dubiose Deals des "National Enquirer" ein.

Mr. Bezos kam dem aber selbst zuvor, um den Besitzer des Enquirer, einen gewissen David Pecker, seinerseits bloßzustellen. Die "New York Post" konnte da einem Wortspiel in sexuellem Slang auf Kosten des reichsten Mannes der Welt nicht widerstehen. Der Aufmacher des Tabloids lautet: "Bezos exposes Pecker".

Übrigens: Pecker ist ein guter Freund von Donald Trump und hat einer der Frauen, die ein Verhältnis mit Trump hatten, eine schöne Summe gezahlt, die Story aber nicht veröffentlicht, um Trump zu schützen.

Man soll keine Sex-Selfies machen und verschicken, auch und gerade nicht als reichster Mann der Welt. Aber wenn man es tut und dann den Spieß so umdreht wie Jeff Bezos, nötigt das Achtung ab. Bezos schrieb: "Wenn ich in meiner Position einer solchen Erpressung gegenüber nicht standhalten kann, wer dann?" (Hans Rauscher, 8.2.2019)