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Zwei Ärzte analysieren das Röntgenbild der siamischen Buben.

Foto: REUTERS/Khaled Abdullah

Sanaa – Die vor zwei Wochen im Kriegsland Jemen geborenen siamesischen Zwillinge sind am Samstag gestorben. Das teilten die vom Iran unterstützten Houthi-Rebellen mit, die die jemenitische Hauptstadt Sanaa kontrollieren. Die Brüder Abdelchalek und Abdelrahim besaßen jeder eigene Herzen und Lungen, teilten sich aber den Rumpf, eine Niere und hatten nur zwei Arme und zwei Beine.

Den Ärzten in Sanaa fehlte es nach eigenen Angaben an der nötigen Ausstattung, um die beiden Buben trennen zu können. Der Chef der Kinderabteilung von Sanaas Al-Thawra-Krankenhaus, Faisal al-Babili, bat deshalb in der vergangenen Woche um ausländische Hilfe. Ein saudi-arabisches Ärzteteam bot an, die Buben zu behandeln. Allerdings konnten die Zwillinge bis zu ihrem Tod nicht ausgeflogen werden.

Saudi-Arabien und Verbündete blockieren Luftraum

Der Flughafen von Sanaa ist wegen des Konflikts im Jemen für Zivilflugzeuge geschlossen. Der Luftraum des Landes wird von Saudi-Arabien und seinen Verbündeten, die gegen die Houthi-Rebellen Krieg führen, kontrolliert und blockiert.

Die Rebellen machten die saudi-arabische Militärkoalition für den Tod der Zwillinge verantwortlich. Sie habe sich geweigert, den Flughafen von Sanaa zu öffnen und den Kindern eine Behandlung zu ermöglichen, hieß es in einer Erklärung.

Der Krieg im Jemen dauert bereits seit 2015 an. Nach UN-Angaben wurden seither bereits mehr als 10.000 Menschen getötet, unter ihnen tausende Zivilisten. Das Gesundheitssystem ist zusammengebrochen und kann Spezialbehandlungen nicht leisten. (APA, AFP, 10.2.2019)