Während in Österreich Masern-Ausbrüche wegen mangelnden Impfschutzes bei Kindern immer wieder zu erwarten sind, haben die USA mit strikter Impfpolitik vor allem wegen importierter Fälle eine neue Situation: Bis 31. Jänner wurden dort bereits 79 Erkrankungen – allerdings bei 328 Millionen Einwohnern – registriert. Das waren aber fast so viele wie im ganzen Jahr 2016 (86).

Die Daten stammen von den Nationalen US-Zentren für Krankheitskontrolle (CDC) in Atlanta (US-Bundesstaat Georgia). "Masern könnte für 2019 eine raue Zeit bedeuten", schrieb das New England Journal of Medicine (Boston) jetzt in seiner aktuellen Literaturübersicht. "79 Masern-Fälle wurden den CDC im Jänner berichtet. Im Vergleich dazu waren es 372 Erkrankungen im Jahr 2018 – und das war das schlimmste Jahr seit 2014." 2014 hatte es in den USA 667 Masern-Erkrankungen gegeben.

Einer infizierte 147 andere

Infektionen wurden in diesem Jahr bisher in New York und in Washington sowie in den Bundesstaaten Kalifornien, Colorado, Connecticut, Georgia, Illinois, New Jersey, Oregon und Texas registriert. Die meisten der Betroffenen waren nicht geimpft. 2012 waren in den USA 55 Masern-Erkrankungen gemeldet worden, im Jahr zuvor waren es 220 gewesen, im Jahr 2010 nur 63.

Ein beträchtlicher Anteil der Infektionen kommt in die USA, die einen strikten Impfnachweis vor Eintritt in Kindergarten, Schule etc. verlangen, "importiert" aus dem Ausland. 82 Personen brachten 2018 die Masern von Auslandsreisen in die USA. 2015 wurde ein Ausbruch rund um Vergnügungsparkbesucher (147 Erkrankte) auf eine einzige Indexperson zurückgeführt, welche die Viren von einer Fernreise mitgebracht hatte. Das Virus stammte ursprünglich aus den Philippinen.

2014 gab es einen großen Ausbruch mit allein 383 Erkrankungen (von 667 in den USA insgesamt) unter der auf die Täufer zurückgehenden Amish, die Impfungen ablehnen. Viele Infektionen konnten damals genetisch ebenfalls auf einen philippinischen Ursprung zurückverfolgt werden. (APA, 11.2.2018)