Zagreb – Nach einer Attacke auf serbische Wasserballer in der kroatischen Adriastadt Split am Wochenende hat Belgrad eine Protestnote an Zagreb geschickt. Die kroatische Staatsspitze hat den Angriff verurteilt. Einige Angreifer wurden festgenommen.

Schlagstöcke

Drei Spieler von Roter Stern Belgrad waren am Samstag wenige Stunden vor einem geplanten Regionalligaspiel in einem Café an der Uferpromenade attackiert worden. Hooligans gingen laut Medienberichten mit Schlagstöcken auf sie los, nachdem sie ihre Herkunft an den Klubabzeichen an ihren Trainingsanzügen erkannt hatten. Die Spieler rannten davon, Tormann Aleksandro Kralj konnte sich mit einem Sprung ins Meer vor weiteren Schlägen retten. Berichten zufolge wurde Kralj, der eine Kopfverletzung erlitt, als "Tschetnik" beschimpft. Das Team reiste unmittelbar nach dem Zwischenfall nach Serbien zurück, das Spiel wurde abgesagt.

Das serbische Außenministerium zeigte sich in einer Protestnote "tief besorgt und enttäuscht" über den Zwischenfall, berichteten Medien am Montag. Außenminister Ivica Dacic bezeichnete den Angriff als "Folge einer antiserbischen Kampagne". Präsident Aleksandar Vucic zeigte sich überzeugt, dass so etwas in Serbien nicht passieren könnte. "Ich befürchte, dass dies nicht der letzte derartige Fall war", sagte er laut Medien und rief zur Kooperation in der Region auf. Laut Vucic sollte man in beiden Ländern "gegenseitig die Differenzen und verschiedene Ansichten auf die Vergangenheit respektieren und gemeinsam eine andere Zukunft aufbauen".

Drei Angreifer festgenommen

"Die kroatische Regierung verurteilt den Angriff der Hooligans auf die Wasserballspieler aufs Schärfste", sagte Regierungssprecher Marko Milic der Nachrichtenagentur Hina. Premier Andrej Plenkovic habe die Umstände des Zwischenfalls mit dem Innenminister und dem Bürgermeister von Split besprochen, betonte er. Auch Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic sowie zahlreiche Politiker und Sportfunktionäre verurteilten den Angriff. Die Polizei hat Berichten zufolge bisher drei Angreifer festgenommen, zwei weitere Verdächtigte werden noch gesucht. (APA, 11.2.2019)