Elektromobilität gilt als großer Hoffnungsträger für eine Treibhausgasreduktion im Verkehrsbereich.

Foto: evn

Die Ladung eines Elektromobils mit Ökostrom oder sogar aus der eigenen Photovoltaikanlage ist emissionsfrei.

Foto: evn

Es gibt viele Motive sich ein Elektroauto anzuschaffen: Der Trend dazu, das Fahrgefühl, die Lärmreduktion oder ganz rational die Kosten, die man sich langfristig einsparen soll. Ein Grund spielt wohl bei jedem Käufer eine Rolle: Die Umweltfreundlichkeit. Nachdem Autos als besonders große Mitverursacher des Klimawandels gelten – mit einem Anteil von rund 30 Prozent gehört der Verkehr zu den wichtigsten Treibhausgasverursachern in Österreich – sind Elektromobile die wunderbare Entwicklung, die uns erlaubt mobil und unabhängig und dennoch ein guter Mensch zu sein.

Oder etwa nicht?

Akku kann zweites Leben führen

Ganz so einfach lässt sich das nicht sagen. Denn E-Auto ist nicht gleich grün. Oder gut. Der Betrieb des Elektroautos ist zwar emissionsfrei, bei der Produktion der Batterie und des Stromes fürs Aufladen entstehen aber sehr wohl Emissionen.

Aus ökologischer Sicht ist vor allem der Akku das Kernthema. Die Produktion ist energieintensiv, etwa bei der Herstellung von Aluminium und Stahl, und die Lebenszeit beschränkt. Nach wenigen Zehntausend Kilometer ist die Öko-Bilanz jedoch wieder hergestellt.

Gegenwärtig sind Lithium-Ionen-Akkus die am weitest verbreiteten Typen. Ihre Lebensdauer liegt bei mindestens 10 Jahren oder rund 4.000 Ladezyklen, wobei diese in der Praxis weit über diesen Zeitraum hinaus halten, gesprochen wird von 15 Jahren. Auch danach ist die Akku-Kapazität für bestimmte Aufgaben noch ausreichend. Sie können etwa zu großen Blöcken gebündelt und als Zwischenspeicher für Wind- und Sonnenenergie eingesetzt werden. So führen diese Batterien nach der Nutzung im Elektroauto ein "Zweites Leben". Ein Großteil der anderen Rohstoffe wie Nickel, Kupfer und Kobalt lassen sich ebenfalls rückgewinnen.

Erneuerbare Energie muss in den Tank

Ausschlaggebend für die Umweltbilanz ist auch, welche Energiequelle zum Tragen kommt. Energie etwa aus Kohlekraftwerken oder Atomstrom senkt den ökologischen Vorteil deutlich. Wer wirklich für die Umwelt Punkte sammelt, sind jene E-Auto-Lenker, die mit Strom aus erneuerbaren Energien "tanken". Denn die Ladung eines Elektromobils mit Ökostrom oder sogar aus der eigenen Photovoltaikanlage ist emissionsfrei. Sprich, das Fahrzeug erzeugt keinerlei Abgase. Selbst effizienteste Verbrennungsmotoren sind davon meilenweit entfernt.

Berechtigter Hoffnungsträger

Weitere grüne Bonustüpferl gibt’s für die Reduktion des Verkehrslärms, denn Elektromotoren arbeiten leise. Und da diese auch im Betrieb selbst keine Luftschadstoffe emittieren, reduzieren sie damit auch die Belastung durch Feinstaub und Stickoxide (NOx). Durch E-Carsharing und einen höheren Besetzungsgrad wird das E-Auto noch klimafreundlicher.

Fazit: Elektromobilität gilt zu Recht als großer Hoffnungsträger für eine Treibhausgasreduktion im Verkehrsbereich. Wichtig dafür ist Stromerzeugung, bei der erneuerbare Energieträger zunehmend die fossilen ablösen.