Wien (APA) – Das KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung bietet auf seiner Plattform www.offenerhaushalt.at ein neues "Visualisierungstool" an, mit dessen Hilfe Förderungen und Transfers auf kommunaler Ebene transparent dargestellt werden können. Als erste "Pilotstädte" nehmen St. Pölten und Klosterneuburg an dem Projekt teil, hieß es bei der Präsentation am Mittwoch.

Schon bisher waren auf der Internet-Seite www.offenerhaushalt.at die Budgets der teilnehmenden Gemeinden abrufbar. Von den 2.100 Gemeinden beteiligten sich mehr als 50 Prozent freiwillig an diesem Projekt. Mit dem neu in die Plattform eingespeisten Instrument sollen nun auch Förderungen und Transfers detailliert dargestellt werden. Ein entscheidender Vorteil sei es, dass die Gemeinden quasi "per Knopfdruck" ihre entsprechenden Daten liefern können, erklärte der stellvertretende KDZ-Geschäftsführer Thomas Prorok am Mittwoch. Als Grundlage dienen die Rechnungsabschlüsse der Gemeinden, die schon bisher an die Statistik Austria geliefert wurden.

Detaillierte Datensätze

Im Gegensatz zu den von der Statistikbehörde veröffentlichten Daten können die Gemeinden aber detaillierte Datensätze an das KDZ liefern, womit eine genauere Darstellung möglich ist. Die beiden Bürgermeister der beiden "Pilotstädte", Matthias Stadler (St. Pölten) und Stefan Schmuckenschlager (Klosterneuburg), zeigten sich auf der Pressekonferenz überzeugt, dass das Tool zu einer besseren Transparenz beitragen wird: Alle Bürger sollten nachvollziehen können, was mit dem Steuergeld passiert, erklärte Stadler, der auch ehrenamtlicher Präsident des KDZ ist. Darüber hinaus könne man auch die Gemeinden besser miteinander vergleichen, betonte er.

Mehr Transparenz

Bisher sei es für die Bürger schwieriger gewesen, sich einen Überblick über die Geldflüsse zu verschaffen, ergänzte Schmuckenschlager. "Mir war es wichtig, in Klosterneuburg diesen nächsten Schritt mitzugehen", sagte der Bürgermeister, der als stellvertretender Präsident ebenfalls im Präsidium des KDZ sitzt. Es sei gut, wenn Transparenz herrsche, weil dann von vornherein "manche Gerüchte oder Märchen keinen Boden mehr haben", sagte er. Für die Gemeinden entstehen bei der Teilnahme an der Datenbank neben dem simplen Aufwand für die Datenlieferung lediglich Teilnahme-Gebühren von 200 Euro pro Jahr, sagte Prorok.

Schon bisher konnten die Gemeinden den "Subventions-Checker" auf offenerhaushalt.at nutzen, der mit der Stadt Salzburg entwickelt wurde, hieß es seitens des KDZ. Diese Gebarungen müssen jedoch händisch und mit zusätzlichen Daten von der Verwaltung eingegeben werden. Über diesen Weg haben bisher Salzburg, Linz, Wels und Bregenz ihre Förderungen veröffentlicht. Der Vorteil des neuen Tools ist die Einfachheit, es gehe eben "auf Knopfdruck, es scheitert nicht am Aufwand", betonte Stadler. Er zeigte sich zuversichtlich, dass viele weitere Gemeinden in das Projekt einsteigen werden. "Das war beim öffentlichen Haushalt so", und das werde auch bei diesem Projekt so sein. (APA, 13.2.2019)