Der Handy-Signatur-Betreiber A-Trust hat 2017 dank der Registrierkassenpflicht gut verdient. Bei rund 7 Mio. Euro Umsatz schrieb der IT-Dienstleister einen Gewinn (EGT) von 1,5 Mio. Euro. Weil die Erlöse 2018 wegfielen, sank der Umsatz auf 4,3 Mio. Euro. Wie Geschäftsführer Michael Butz am Mittwoch in einem Pressegespräch sagte, hält A-Trust bei Kassensignaturen einen Marktanteil von 80 Prozent.

Die Firma, die zu je einem Viertel der Wirtschaftskammer und Raiffeisen-Gesellschaften gehört, macht bis zu 50 Prozent des Umsatzes mit der österreichischen Verwaltung. Das Geschäft in der Privatwirtschaft nimmt aber zu, so ist seit dem Vorjahr bei der Generali Versicherung das Einloggen und Unterschreiben mit der Handy-Signatur möglich.

Digitales Amt

Am neuen "digitalen Amt", dass die Regierung Mitte März präsentieren will, hat A-Trust, so Butz, einen "wesentlichen Teil mitentwickelt". Via App sollen Amtswege künftig auch mobil am Smartphone erledigt werden können. Die neue Plattform oesterreich.gv.at soll E-Government zu M-Government machen.

Neue Erlöse könnte auch die verpflichtende SIM-Karten-Registrierung bringen. Mehrere Mobilfunker bieten die Handy-Signatur als Identifizierungsmöglichkeit an.

Seit 1. Jänner 2018 können auch Volksbegehren mittels Handy-Signatur oder Bürgerkarte unterschrieben werden. Die drei Volksbegehren im Vorjahr zu Rauchverbot, Frauen und ORF führten dazu, dass A-Trust die Millionenmarke bei den Aktivierungen knackte. Aktuell zählt der Betreiber mehr als 1,1 Millionen aktive Handy-Signatur-User.

E-Voting

Butz ist überzeugt, dass in Zukunft elektronisch gewählt werden kann. "Das kommt wie das Amen im Gebet", sagte Butz. Im Vergleich mit Wahlen auf Papier sei eine elektronische Wahl weniger fehleranfällig. Allerdings sei das Thema E-Voting hoch politisch und emotional aufgeladen. Vorstellbar sei, beispielsweise bei Kammerwahlen Erfahrungen zu sammeln. (APA, 13.2. 2019)