Peking – China hat seine Bürger bei Reisen in die Türkei zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen, nachdem die dortige Regierung die chinesische Politik gegenüber der muslimischen Minderheit der Uiguren scharf kritisiert hatte. Chinesische Staatsbürger in China müssten besondere Wachsamkeit hinsichtlich ihrer "persönlichen Sicherheit" walten lassen, schrieb die Botschaft der Volksrepublik in Ankara auf ihrer Webseite.

Die Behandlung der Uiguren in China hatte in den vergangenen Tagen zu einem scharfe Wortwechsel zwischen Ankara und Peking geführt. Am Samstag bezeichnete das türkische Außenministerium die chinesische Politik gegenüber der turkstämmigen Minderheit als "menschliche Tragödie" und als "große Schande für die Menschheit" und forderte ein Ende der "systematischen Assimilationspolitik". Ankara warf Peking vor, mehr als eine Million Uiguren in Internierungslagern willkürlich zu inhaftieren und einer "politischen Gehirnwäsche" zu unterziehen. Die chinesische Regierung wies die Kritik scharf zurück.

Die Türkei war lange der wichtigste Unterstützer der Uiguren und hatte tausenden Flüchtlingen aus Xinjiang Zuflucht gewährt, doch auf Druck Chinas stellte sie vor einigen Jahren ihre Unterstützung für die Organisationen der Exil-Uiguren ein. Nach UN-Angaben werden in Xinjiang bis zu eine Million Uiguren und andere turkstämmige Muslime in Umerziehungslagern festgehalten und politisch und kulturell indoktriniert. Menschenrechtsorganisation prangerten die Unterdrückung der Uiguren zuletzt vermehrt an. Peking hat jedoch lediglich zugegeben, "Berufsbildungszentren" zu unterhalten, um einer islamistischen Radikalisierung vorzubeugen, nachdem es in Xinjiang wiederholt blutige Anschläge gegeben hatte. (APA, AFP, 13.2.2019)