Ein Sportlehrer aus Brooklyn wollte seine Schüler mit dem Onlinegame "Fortnite" motivieren und wurde in weiterer Folge gefeuert.

Foto: Epic Games

Um die Motivation seiner Schüler zu erhöhen, hat Sportlehrer Brett Belsky aus Brooklyn in New York Anfang 2018 zu einer unkonventionellen Methode gegriffen. Sollten sie sich bei den schulischen Aufgaben anstrengen, würde der Mann mit den Kindern das Battle-Royale-Game Fortnite spielen. Das Spiel ist ein Massenphänomen und besonders bei sehr jungen Nutzern gefragt.

Maßnahme ging auf

Offenbar fruchtete das Versprechen des Lehrers, und zwei Burschen verbesserten ihre Noten tatsächlich. Also spielte der Mann zur Belohnung rund 20 Minuten mit einem Elf- und einem Zwölfjährigen. Ein Elternteil war von der Motivationsmethode allerdings alles andere als begeistert, was zur Folge hatte, dass die Direktion der Schule benachrichtigt wurde.

Monatelang sinnlose Arbeit erledigt

Der Lehrer wurde allerdings nicht abgemahnt, sondern ganz von der Schule abgezogen und musste sich in einem sogenannten Rubber Room wiederfinden. Dabei handelt es sich um Verwahrungszentren des Bildungsministeriums, in denen auffällig gewordene Lehrer teils monatelang sinnlose Arbeit erledigen müssen, bis ihr Fall abgeschlossen ist. Mehr als 700 Lehrer waren bereits in solchen Rubber Rooms – das Gehalt wird ihnen weiterhin ausbezahlt.

DER STANDARD

Gegen Guidelines verstoßen

Im Herbst kam es dann zur Entscheidung: Der Lehrer wurde wegen "unangemessenen Internetverhaltens" gefeuert. Belsky soll demnach gegen die Social-Media-Guidelines des Bildungsministeriums verstoßen haben, in denen auch Onlinegaming behandelt wird. Dieses ist gemeinsam mit Schülern verboten. Stattdessen soll im Netz nur der Kontakt gesucht werden, wenn das schulbezogenen Zwecken dient.

Gesamtleistung trug zur Kündigung bei

Ferner betonte ein Sprecher des Bildungsministeriums, dass die Gesamtleistung des Mannes allgemein nicht zufriedenstellend war – das sei auch der Grund der Kündigung, inklusive des Falls rund um Fortnite. Belsky selbst zeigte sich gegenüber der New York Post fassungslos und gesteht ein, dass er vor seiner Motivationsmaßnahme Vorgesetzte hätte kontaktieren sollen.

"Ich bin ein guter Lehrer"

Allerdings will der Sportlehrer gegen die Entlassung vorgehen. Bereits im Februar soll eine Anhörung stattfinden. "Dieses Spiel ist unglaublich populär bei der jüngeren Generation. Ich musste einfach einen Weg finden, um diese Kinder zu erreichen und sie zu mehr Arbeit zu motivieren. Ich liebe meine Arbeit, ich bin ein guter Lehrer", beteuert Belsky zuletzt. (red, 15.2.2019)