Ein Teil des Shoppingcenters könnte abgerissen werden.

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Das Uno Shopping in Leonding bei Linz treibt Branchenkennern seit Jahren Sorgenfalten auf die Stirn: Die Konkurrenz zur nahen – und weitaus erfolgreicheren – Plus City in Pasching kostete dem Leondinger Pendant mit den Jahren die wichtigsten Mieter.

2017 wurde das de facto leerstehende Shoppingcenter von der Bank Austria an die drei Mühlviertler Investoren Joachim Pawelka, Josef Hofer und Hubert Wagner verkauft – um einen Preis, so hieß es damals, der weit unter den Vorstellungen der Verkäufer gelegen war. Die neuen Eigentümer wollten dem maroden Shoppingtempel Schritt für Schritt neues Leben einhauchen.

Vorerst allerdings mit sehr mäßigem Erfolg: Denn viele der Mieter, die im Herbst 2017 einzogen, waren im Ramsch- bzw. Billigsegment angesiedelt, was der Gemeinde missfiel – und auch nicht die erhofften Massen an Besuchern anzog. Im Vorjahr schlitterten dann zwei Großmieter – ein Getränkemarkt und ein Fashion-Pop-up, beide gehörten der Deallx GmbH – in den Konkurs. Seither tut sich nur noch wenig im Shoppingcenter bei Linz.

Hornbach als neuer Mieter

Nun könnte aber alles anders und ein Fachmarktzentrum aus dem Uno Shopping werden. Laut einem kürzlich erschienenen Bericht der Oberösterreichischen Nachrichten soll als erster großer Mieter der Baumarkt Hornbach an Land gezogen worden sein, dafür wird allerdings ein Mittelteil des Bestandsgebäudes abgerissen werden müssen.

Auch zur Ansiedelung eines Lebensmittelhändlers, eines Sportartikelhändlers und eines Elektrohändlers soll es demnach Gespräche geben. Auf Eigentümerseite gibt man sich zu all dem aber noch sehr zugeknöpft, "aber es wird sich auf jeden Fall etwas tun", sagt Hubert Wagner, einer der Eigentümer, zum STANDARD.

"Die Eigentümer waren vor drei Wochen bei mir", berichtet Bürgermeister Walter Brunner (SPÖ). Bei dem Termin seien ihm die Unterlagen zu potenziellen künftigen Mietern vorgelegt worden. "Wenn es so kommt, dann ist das eine essenzielle Verbesserung", zeigt er sich vorsichtig optimistisch. Ein Antrag auf eine Abrissbewilligung für den Mittelteil des Uno Shopping sei bis dato bei ihm aber noch nicht eingetroffen.

Man werde dem Gestaltungsbeirat die Pläne in "vier bis fünf Wochen" präsentieren, heißt es dazu wiederum auf Eigentümerseite. Bis zum Sommer wünscht sich Investor Hubert Wagner eine Vollvermietung der Flächen. Darauf, wann genau die Neueröffnung stattfinden soll, will er sich aber noch nicht festlegen. Das Uno Shopping könnte dann jedenfalls nur noch unter "Uno" firmieren, auf das "Shopping" im Namen würde Wagner dann nämlich gern verzichten.

Einige der wenigen noch bestehenden Mieter werden laut Wagner auch im neuen Konzept Platz finden, darunter ein Fitnessstudio, die Trafik und ein Anbieter von Infrarot-Heizsystemen. "Wir sind jetzt auf einem super Weg", ist Wagner überzeugt. Denn das Ziel sei ohnehin von Anfang an gewesen, ein Fachmarktzentrum zu errichten, davon sei man dann allerdings vorübergehend ein wenig abgekommen.

Noch herrscht im Uno Shopping nur wenig Betrieb. So wenig scheinbar, dass Schnäppchenjäger bei einer Online-Auktion seit wenigen Tagen mehrere Rolltreppen – der Startpreis liegt bei 5000 Euro – sowie komplette Lüftungsanlagen (Startpreis: 800 Euro), Deckenheizlüfter (50 Euro) und Abluftventilatoren (50 Euro) aus dem Einkaufscenter ersteigern können. Die Auktion läuft bis 5. März.

Pläne für Wohnungen

Ursprünglich hatten die neuen Eigentümer vor, am Gelände des Uno Shopping auch 350 Wohnungen zu errichten. Bei der Gemeinde Leonding hatte man mit diesem Vorhaben, wie berichtet, aber keine rechte Freude. "Zu Wohnungen gibt es keine Diskussionen", so Bürgermeister Brunner.

"Wohnbau ist für uns schon noch interessant", sagt Eigentümer Hubert Wagner indes – nicht ohne hinzuzufügen: "Das steht für uns jetzt aber nicht an erster Stelle." (Franziska Zoidl, 15.2.2019)