Stefan Kraft ist im Bild des ORF.

Foto: APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Wien/Seefeld – Der Kameraplan steht, der Zeppelin ist bereit – was den ORF betrifft, kann es losgehen mit der Nordischen Ski-WM in Seefeld in Tirol vom 19. Februar bis 3. März. Denn auch wenn der ORF heuer nicht Host-Broadcaster ist: Michael Kögler (Langlauf) und Werner Mitterer (Skisprung) zeichnen für die Weltregie verantwortlich. Der ORF ist technischer Partner des Rechteinhabers Infront.

60 Stunden wird der ORF von den Standorten Seefeld und Innsbruck live übertragen. Insgesamt sind laut Kögler über 100 Kameras im Einsatz. "Allein beim Langlaufen je nach dem Rennformat 59", sagte Kögler bei einem Lokalaugenschein. Den größten Aufwand betreibt man für das "Highlight", den 50-Kilometer-Massenstart.

Seilkamera und Drohnen

Die Technik spielt alle Stückerln. Eine fast einen Kilometer lange Seilkamera begleitet die Langläufer ebenso wie zwei Schienenkameras, Slow-Motionen-Devices, Drohnen und der 19 Meter lange Zeppelin. Der kann auch ganz nah ans Geschehen heranzoomen. Die Drohnen seien nur dort unterwegs, wo keine Zuschauer stehen, etwa in Waldstücken, betonte Kögler. Dem ORF entstünden durch den Kraftakt "unter eine Million Euro Kosten", betonte Sportchef Hans-Peter Trost.

Auch die bewährten Experten sind wieder dabei: Andreas Goldberger und Martin Koch fürs Skispringen sowie Alois Stadlober für den Langlauf. Zu ihm gesellt sich als Neuzugang der mit Olympia-Teamgold dekorierte Ex-Kombinierer David Kreiner. Er zeigte sich bei der Begehung des WM-Geländes angetan: "Sogar als Kitzbüheler fühle ich mich in Seefeld wohl."

WM-Premiere und Routiniers

Unter den ORF-Kommentatoren und -Präsentatoren ist Seefeld für Karoline Zobernig eine WM-Premiere, sie wird neben Boris Kastner-Jirka das "WM-Studio" bestreiten. Skisprung-Kommentator Michael Roscher dagegen absolviert bereits seine zehnte Nordische WM, Toni Oberndorfer (Langlauf & Nordische Kombination) ist zum dritten Mal bei Weltmeisterschaften dabei, Johannes Hahn, für ebenfalls für diese beiden Disziplinen zuständig, zum sechsten Mal.

Das mediale Interesse ist beträchtlich. 24 TV-Stationen von Nordamerika über Europa und den Nahen Osten bis nach China und Japan übertragen die vom ORF dirigierten Bilder. 23 Fernsehanstalten sind vor Ort, rund 1.600 Journalisten akkreditiert, berichtete Bürgermeister und OK-Chef Werner Frießer. In Seefeld wappnet man sich aber auch für den Ansturm der Fans. Erste norwegische Flaggen sind bereits zu sehen, schließlich gelten die Norweger als besonders begeisterte nordische Schlachtenbummler. Das norwegische Königshaus dagegen, das sich – ebenso wie das schwedische – angesagt hat, wird es wohl eher abseits der Öffentlichkeit krachen lassen. (APA, 15.2.2019)