AS Pro Piacenza 1919 verlor 0:20.

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Wien – Am vorgezogenen 27. Spieltag der Gruppe A der drittklassigen Serie C in Italien hat der AC Cuneo den AS Pro Piacenza 1919 mit 20:0 geschlagen. Die Gäste traten mit einem stark dezimierten Kader an und liefen gerade einmal mit sieben Jugendspielern auf, als Trainer firmierte offiziell der 19-jährige Nicola Cirigliano.

Der Hintergrund: Aufgrund langanhaltender finanzieller Probleme und ausstehender Gehälter verließ der Großteil des regulären Kaders zu Jahresende den Verein, einige Leihspieler kehrten zu ihren Stammklubs zurück. Zu den Spielen gegen Pro Vercelli am 23. Dezember, die zweite Mannschaft von Juventus am 27. Dezember und Siena am 30. Dezember trat der Verein nicht mehr an. Die drei Spiele wurden daraufhin mit 3:0 für den Gegner strafverifiziert.

Wäre Piacenza am Sonntag zum vierten Mal in Folge nicht zum Spiel angetreten, wäre der Verein aus der Serie C disqualifiziert worden. Um diesem Schicksal zu entgehen, lief der Verein mit einer jugendlichen Rumpftruppe auf und ließ sich abschießen. Der Anstoß musste verschoben werden, da einer der Kicker seinen Spielerausweis vergessen hatte, Präsident Maurizio Pannella lieferte ihn persönlich nach. Die Website "tuttoc" berichtete, dass auch der Masseur des Teams spielte.

"Eine Beleidigung des Sports"

Für Gabriele Gravina, Präsident des italienischen Fußballverbandes, wird Piacenza keine weiteren Chancen mehr bekommen: "Dieses Spiel war die letzte Farce. Was hier passiert ist, ist eine Beleidigung des Sports und seiner Gründungsprinzipien."

Spätestens am Ende der Saison dürfte Piacenza sportlich absteigen: Der Verein ist nach Strafpunkten mit acht Zählern abgeschlagenes Schlusslicht in der Serie C. In den ersten vier Spielen der Saison holten die Norditaliener noch zehn Punkte. (red, 17.2.2019)