Wenig Platz ist nicht immer schlecht. Es gibt auch Menschen, die in kompakten Wohnverhältnissen Vorteile sehen.

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Schlafen die Eltern im Wohnzimmer oder teilen sich drei Kinder ein Kinderzimmer, gilt eine Wohnung als überbelegt. Wie sich das anfühlt, wissen 15 Prozent der Österreicher, sie leben in einer zu engen Wohnung. Der europäische Durchschnitt liegt bei 16 Prozent. Diese Zahlen kommen von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union.

Vor allem in urbanen Gebieten ist Überbelegung ein Problem. Verursacht wird sie meist durch hohe Miet- und Grundstückspreise. Vor allem Alleinerziehende und armutsgefährdete Menschen sind betroffen.

Doch während die einen keine andere Wahl haben, entscheiden sich andere bewusst dafür, auf weniger Raum zu leben und damit Ressourcen zu sparen. Einer von ihnen ist Oliver Elser, Kurator des Deutschen Architekturmuseums in Frankfurt. In seiner Kolumne für die Zeitschrift "Architectural Digest" schreibt er darüber, wie er mit seiner Familie wohnt: "Seit neun Jahren leben wir in einer Drei-Zimmer-Altbauwohnung mit 79 Quadratmetern plus Balkon in Frankfurt-Bockenheim: zwei Erwachsene, zwei Kinder, beide mit eigenem Zimmer, vier Kaninchen im verwunschenen Hinterhof. Wir Eltern haben ein kombiniertes Wohn-, Schlaf-, wenn Besuch kommt, auch Esszimmer. (...) Würden mehr Familien so leben wie wir, entstünde ohne einen einzigen Neubau mehr Wohnraum."

Wie viel Platz haben Sie?

Ist Ihre Wohnung überbelegt? Hat jedes Ihrer Kinder ein eigenes Zimmer? Können Sie sich vorstellen, im Wohnzimmer zu schlafen? Sind Sie bereit, auch auf weniger Platz zu leben? Würden Sie gerne umziehen, können sich aber eine größere Wohnung nicht leisten? Was sind die Vorteile von kleinen, engen Wohnungen oder vielleicht sogar von Überbelegung? (bere, 20.2.2019)