"100 Jahre Frauenwahlrecht – wo bleibt die Hälfte der Macht?", fragte Claudia Reiterer in "Im Zentrum".

Screenshot: tvthek.orf.at

"100 Jahre Frauenwahlrecht – wo bleibt die Hälfte der Macht?", fragte am Sonntag Claudia Reiterer auf ORF 2 in Im Zentrum.

Sie legte der Runde Fakten aus dem Global Gender Gap Report 2018 des World Economic Forum (eher keine Organisation linkslinker Kampflesben) vor: Frauen erhalten in Österreich 20 Prozent weniger Bruttogehalt als Männer. Und: Die weltweite Gleichstellung kommt, wenn es in diesem Tempo weitergeht, in 202 Jahren. Wer die Diskussion gesehen hat, glaubt das nicht. Diskutiert man weiter auf diesem Niveau über Instrumente wie Frauenquoten (in Österreich haben Frauen 37,2 Prozent der Mandate im Nationalrat) und andere strukturelle Hilfen zur Gleichberechtigung, braucht es eher 400 Jahre. Man fing, dank Beiträgen etwa der Salzburger FPÖ-Chefin Marlene Svazek oder der Autorin Birgit Kelle, die ihrem Buchtitel Gender Gaga intellektuell alle Ehre machte, bei null an.

Svazek sagte, sie werde zurücktreten, sollte sie Kinder bekommen. Kelle hält Frauen bei Gehaltsverhandlungen für "zu dämlich", Schauspielerin Nina Proll sieht in Quoten eine "Bevormundung". Einwürfe von der Rapperin Yasmin Hafedh oder Genderforscher Erich Lehner, die zweifeln, dass 90 Prozent der Frauen Familienarbeit freiwillig machen, kamen nicht durch. Kelle dazu: Warum sollten Männer in die Altersarmut gehen? "Die sind ja nicht blöd!" Okay, 500 Jahre. (Colette M. Schmidt, 18.2.2019)