Der medienscheue Konzerngründer Ren Zhengfei tritt nun vor Kameras.

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Trotz des Gegenwinds für Huawei wegen Bedenken um die Cybersicherheit hält Konzerngründer Ren Zhengfei die Technik des chinesischen Telekommunikationsriesen international für unverzichtbar. "Die Welt kann uns nicht entbehren, weil wir weiter fortgeschritten sind", sagte er der britischen BBC in einem am Dienstag veröffentlichten Interview.

"Wenn die Lichter im Westen ausgehen, wird der Osten scheinen"

Es gebe keine Möglichkeit, dass die USA "uns zerdrücken" könnten. Für die Zukunft des Konzerns, dem in mehreren Ländern eine zu große Nähe zu den Behörden in Peking vorgeworfen wird, zeigte sich Ren zuversichtlich: "Wenn die Lichter im Westen ausgehen, wird der Osten scheinen", sagte er. "Amerika steht nicht für die Welt."

Huawei ist einer der weltweit führenden Netzwerkausrüster, unter anderem für den Aufbau von 5G-Mobilfunknetzen, die den Grundstein für diverse Zukunftstechnologien wie etwa autonome Fahrzeuge oder legen sollen. Vor allem auf Betreiben der USA stuften allerdings mehrere Länder Huawei als potenzielle Gefahr für die Cybersicherheit ein.

Medienscheu

Selbst wenn die USA nun noch mehr Länder überzeugen sollten, auf Huawei-Technik vorübergehend zu verzichten, könne der Konzern immer noch "kleiner werden", sagte der üblicherweise als medienscheu geltender Ren der BBC.

Die Festnahme seiner inzwischen auf Kaution freigelassenen Tochter in Kanada kritisierte er als "politisch motiviert". Meng Wanzhou war auf Betreiben der USA Anfang Dezember festgenommen worden. Die US-Justiz wirft der Huawei-Finanzchefin einen Verstoß gegen die Iran-Sanktionen vor und verlangt ihre Auslieferung. "Wir lehnen das ab" sagte Ren. "Aber nun sind wir auf diesem Pfad und werden die Gerichte das klären lassen." (APA, 19.2. 2019)