Das Foto von Alfred Eisenstaedt ist immer wieder in Ausstellungen zu sehen, hier in Rom im Jahr 2013. Ein früher Abzug des Bildes wurde vor zweieinhalb Jahren in der Wiener Galerie Westlicht um 48.000 Euro versteigert.

Foto: APA/AFP/GABRIEL BOUYS

Das Bild ist eine Ikone der Fotografie: Am 14. August 1945 hielt der Fotograf Alfred Eisenstaedt mit seiner Leica fest, wie bei einer spontanen Siegesfeier anlässlich der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg ein Matrose auf dem Times Square in New York eine junge Frau küsst, die wie eine Krankenschwester gekleidet ist. Das "Life"-Magazin präsentierte dieses Foto später auf seiner Titelseite. Es wurde zum Symbol für Freude und Romantik.

Nun ist der Matrose, sein Name war George Mendonsa, im Alter von 95 Jahren in einer Seniorenresidenz in Middletown im US-Staat Rhode Island gestorben, wie US-Medien unter Berufung auf seine Tochter Sharon Moeller berichteten. Auch die Krankenschwester ist bereits verstorben, sie hieß Greta Zimmer Friedman und kam aus Österreich. Die Jüdin wurde 1924 in Wiener Neustadt geboren, wo ihr Vater Max bis zum Jahr 1938 ein Herrenbekleidungsgeschäft führte. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten konnte Greta wie auch ihre drei Schwestern ins Exil fliehen. Die Eltern wurden von den Nazis ermordet.

Kamera um 114.000 Euro versteigert

"Ich habe mir das nicht ausgesucht, geküsst zu werden", hatte Friedman 2005 dem "Veteran's History Project" erzählt. "Der Typ kam einfach rüber und hat mich gepackt oder geküsst." Greta Friedman starb 2016 im Alter von 92 Jahren.

Von der Kussszene am Times Square gibt es auch Bilder von anderen Fotografen aus anderer Perspektive, doch nur Alfred Eisenstaedts Bild wurde legendär. Frühe Abzüge werden um hohe Summen gehandelt, ein Originalfoto wurde 2016 bei einer Auktion in der Wiener Galerie Westlicht um 48.000 Euro versteigert. Drei Jahre davor war ebendort die Leica-Kamera, mit der Eisenstaedt das Bild geschossen hatte, einem Sammler 114.000 Euro wert. (dpa, simo, 19.2.2019)