Graugansauge, sei wachsam und zügle Deinen Hunger

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Die Küken von wachsamen, aggressiven Gänseeltern haben größere Überlebenschancen, als von solchen, die sich hauptsächlich um volle Bäuche kümmern.

Wie österreichische Forscher zeigten, sind Weibchen kurz nach dem Schlüpfen der Jungen ungehemmt am Futtern, um den Gewichtsverlust vom Brüten auszugleichen, während die Ganter (Männchen) Wache schieben, berichten sie im Journal of Ornithology. Graugänse (Anser anser) sind monogam, und beide Geschlechter kümmern sich um den Nachwuchs. Ein Team um Didone Frigerio von der Konrad Lorenz Forschungsstelle in Grünau im Almtal (OÖ) der Universität Wien beobachtete, wie sie sich 18 Gänsepaare die Fürsorge um den Nachwuchs untereinander einteilten.

Häufige Nahrungssuche

Während der ersten zehn Tage nach dem Schlüpfen der Gössel (Gänseküken) waren die Gänsemütter häufig auf Nahrungssuche. Die Gänseväter hingegen zeichneten sich durch sehr wachsames und aggressives Verhalten aus. "Sie gaben damit den Weibchen die Möglichkeit in Sicherheit zu fressen, was wichtige Auswirkungen auf zukünftige Brutversuche hat", erklären die Verhaltensforscher. Spätestens dreißig Tage nach dem Schlupf war es aber vorbei mit der Arbeitsteilung und dem unterschiedlichen Verhalten der beiden Elterngänse.

Für die Gössel war es gut, wenn die Eltern sie sorgsam bewachten und nicht so sehr auf das Fressen bedacht waren. Die Küken hatten höhere Überlebenswahrscheinlichkeiten, wenn beide Eltern relativ aggressiv aufgetreten sind und mehr Wert auf Wachsamkeit, als auf Nahrungssuche legten, so die Verhaltensforscher. (red, APA, 20.2.2019)