Die japanische Raumsonde Hayabusa 2 absolvierte einen weiteren Höhepunkt ihrer Mission: Sie landete am Freitag erfolgreich auf dem Asteroiden Ryugu, wie die japanische Raumfahrbehörde Jaxa bekanntgab. Die unbemannte Sonde soll aus nächster Nähe Proben des Asteroiden nehmen, der sich rund 300 Millionen Kilometer von uns entfernt befindet. Dazu feuerte die Sonde eine Kugel mit einem kleinen Sprengsatz auf die Asteroidenoberfläche ab, um anschließend das aufgewirbelte Material einzusammeln.

Es werde jedoch noch einige Tage dauern, bis bestätigt werden könne, ob die ersten Proben wie geplant eingesammelt werden konnten, hieß es. Die Forscher wollen mit der Mission den Ursprüngen des Sonnensystems auf die Spur kommen.

Künstlerische Darstellung der Raumsonde Hayabusa 2 bei der Probenentnahme.
Illustration: JAXA

Ryugu zählt zu den sogenannten erdnahen Objekten. Der Asteroid umkreist die Sonne in etwa dem gleichen Abstand wie die Erde, aber auf einer exzentrischeren Bahn. Sein Durchmesser beträgt rund einen Kilometer. Forscher interessieren sich für Objekte wie Ryugu aufgrund ihres hohen Alters: Asteroiden gehören wie auch Kometen zu den ursprünglichsten Himmelskörpern des Sonnensystems – sie bieten also einen Blick zurück in unsere kosmische Vergangenheit.

Drei Landungen geglückt

Hayabusa 2 startete im Dezember 2014 ins All und erreichte nach knapp vier Jahren im All Ende Juni vergangenen Jahres ihr Ziel. Es folgten die Landungen dreier Roboter auf dem Asteroiden: Im September 2018 wurden zunächst zwei Miniroboter namens Rover-1A und Rover-1B auf Ryugu gebracht, die Fotos machten und die Landung eines weiteren Moduls vorbereiteten. Nur Tage später landete dann der deutsch-französische Lander Mascot auf dem Asteroiden, um dessen Oberfläche mehrere Stunden lang genauer zu untersuchen.

Schnappschuss vom Asteroiden: Rover-1A nahm dieses Bild nach der Landung am 22. September auf.
Foto: JAXA

Sprengung im All

Mascot identifizierte auch geeignete Entnahmestellen für Proben. Das Einsammeln und der Rücktransport von Bodenmaterial bilden das Kernstück der Mission der japanischen Raumfahrtorganisation Jaxa. Zunächst soll sich die Sonde dafür auf etwa einen Meter an die Oberfläche annähern und durch ein Rohr eine Kugel auf den Boden schießen. Das aufgewirbelte Material wird dann aufgesaugt und in eine Transportkammer eingeschlossen. Dieses Manöver soll an einer zweiten Stelle wiederholt werden.

Blick auf Ryugu aus einer Distanz von rund 40 Kilometern.
Foto: JAXA / Tokyo University

In einigen Monaten soll dann die dritte und und spektakulärste Materialentnahme erfolgen: Um an Proben aus tieferen Schichten des Asteroiden zu gelangen, setzt die Mission auf eine brachialere Methode: Detonation. Hayabusa 2 soll dafür einen Sprengsatz auf Ryugu abwerfen und sich dann schnellstens in Sicherheit bringen. Nach der Detonation soll die Sonde zurückkehren und Asteroidenmaterial aus dem Krater entnehmen.

Wenn alles klappt, soll sich Hayabusa 2 anschließend wieder auf den Rückweg zur Erde machen und die eingesammelten Proben in einer speziellen Kapsel absetzen. Die Ankunft des Asteroidenmaterials wird für 2020 erwartet. (dare, 21.2.2019)