London – Ungeachtet der lahmenden Wirtschaft hat der britische Staat zu Jahresbeginn einen Rekordüberschuss verbucht. Er summierte sich im Jänner auf fast 14,9 Milliarden Pfund (gut 17 Milliarden Euro), wie das Statistikamt am Donnerstag in London mitteilte. Das ist das größte Plus seit Beginn der monatlichen Berechnungen 1993.

Die Einnahmen aus der Einkommens- und Kapitalertragssteuer zogen mit 14 Prozent besonders deutlich an und sorgten für den Überschuss. Steigende Einnahmen in diesen Bereichen sind zu Jahresbeginn zwar üblich, doch fiel der Zuwachs in den vergangenen Jahren im Schnitt nur halb so hoch aus.

Damit zeichnet sich für das im März endende Steuerjahr ab, dass das Staatsdefizit so niedrig wie seit 2001/02 nicht mehr ausfallen dürfte. Angestrebt wird von der Regierung ein Minus von rund einem Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Auf dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise 2009/10 lag es bei fast zehn Prozent.

Experten warnen aber angesichts des bevorstehenden EU-Austritts, dass die Steuereinnahmen fallen könnten – besonders bei einem harten Brexit ohne Austrittsvertrag mit der Europäischen Union. Die Konjunktur dürfte sich dann weiter abkühlen, während zugleich der Druck auf die Regierung wachsen könnte, ihre Ausgaben zu erhöhen. (APA, 21.2.2019)