Die Anzahl der Anzeigen nach Paragraf 107a ist seit der Einführung des Straftatbestands über die Jahre gesunken.

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Nächtliche Anrufe, jahrelange E-Mail-Botschaften oder physisches Nachstellen am Arbeitsplatz und auf dem Heimweg: Stalking passiert in unterschiedlicher Form und Intensität. Einer EU-weiten Studie zufolge ist jede fünfte Frau mindestens einmal in ihrem Leben davon betroffen. Eine Untersuchung der Universität Wien kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass 86 Prozent der Betroffenen Frauen und 81 Prozent der Täter Männer sind.

Opfer fühlen sich in vielen Fällen hilflos, nicht ernst genommen oder schämen sich sogar, über ihre Situation zu sprechen. Die Schuld wird oftmals im eigenen Verhalten gesucht. Unterstützung und Hilfe aufzusuchen oder gar die Polizei zu verständigen, das passiert viel zu selten.

Stimmen aus dem Forum

Im STANDARD-Forum teilen Betroffene ihre persönlichen Erfahrungen zum Thema. Userin "Induhvidual" zeigt sich erschüttert über den unzureichenden Schutz der Opfer und berichtet von ihren eigenen Erfahrungen:

Userin "meine zei kopeken" berichtet ausführlich von ihren Erfahrungen mit einem Stalker:

Auch Userin "kopf oder zahl" zeigt auf, welch weitreichende Folgen Stalking haben kann:

Gesetzeslage und die Polizei

Seit 1. Juli 2006 gilt in Österreich das "Antistalkinggesetz". Doch die Anzeigebereitschaft sinkt seither. Schlechte Erfahrungen mit Behörden sind für viele Betroffene neben der Angst vor weiteren Konsequenzen in Form von noch mehr Gewalt durch den Stalker nicht selten ein Grund, von einer Anzeige abzusehen.

User "glühender Europäer", der als Polizist tätig ist, sieht die Probleme mitunter im Gesetz selbst:

Haben Sie ähnliche Erfahrungen gemacht?

Wie haben Sie in der Situation reagiert? Haben Sie sich an die Polizei gewandt? Was hat Ihnen geholfen, und was würden Sie Betroffenen raten? (mawa, 25.2.2019)