"Gaudimax" und Witzepapst: Harry Prünster.

Foto: Screenshot / ORF TVThek

Seit hundert Jahren dürfen Frauen wählen, der ORF widmet dem Thema einen großen Schwerpunkt. Dem kann und will sich auch Guten Morgen Österreich nicht verschließen. Das Frühstücksfernsehen versuchte am Donnerstag vom Tiroler Leutasch aus den Spagat zwischen Vergangenheit und Gegenwart. "Was lernen wir daraus?", wollte Lukas Schweighofer wissen. Nichts, wie die Politologin Monika Jarosch diagnostizierte, die in puncto Gleichberechtigung "einen Rückschritt in Richtung 50er-Jahre" beobachtet und sich über so viel "Böses, Unmenschliches und Ungerechtes, das heute in der Politik passiert", empörte.

Dem war von Schweighofers Seite nicht viel hinzuzufügen, auch weil draußen schon Witzepapst Harry Prünster wartete. Prünster gab keinen Damenwitz zum Besten, sondern lobte die Naturschönheiten Leutaschs, mit einem Schlenker zu Dancing Stars, und warb schließlich für seinen Auftritt in der Wiener Stadthalle. So viel geballte Wendigkeit am frühen Morgen war Moderatorin Sabine Amhof offenbar unheimlich, weshalb sie der professionellen Lachwurzen rundheraus die Frage stellte, wie viel Humor dieser "sonst im Alltag" habe: "Bist du da einmal auch ruhiger, oder bist du immer so?"

Dass die Frage als versteckt beleidigend gedeutet werden könnte, überging Prünster generös. Humorvolle Menschen seien "Leute, die sehr viel nachdenken", erklärte Prünster. Sprach’s und wurde wie zum Beweis nachdenklich: Das und das Wissbegierige habe er mit dem Leutascher Dichter Ludwig Ganghofer gemein. Später kehrte Prünster wieder und sang Proud Mary. Die Sonne schien über Leutasch. In dem Moment war es aber trotzdem sehr kalt. (Doris Priesching, 21.2.2019)