Die SPÖ lädt Parteimitglieder und sonstige Interessierte zur Diskussion ein.

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Wien – Die SPÖ lässt die Basis ihr Programm für die EU-Wahl mitbestimmen. Eingeladen sind Parteimitglieder oder sonstige Interessierte, online Beiträge einzusenden oder an sogenannten Debattencamps teilzunehmen, die demnächst starten.

Nachgebildet ist die Aktion dem Beteiligungsprozess bei der Erstellung des neuen Parteiprogramms im vergangenen Jahr. Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda gibt als Devise vor: "Wir laden alle ein, Antworten für ein soziales Europa der Menschen zu geben."

Spitzenkandidat Andreas Schieder nennt als Leitfrage, wie die Zukunft eines fairen und sozialeren Europas aussehen könnte und in dem Zusammenhang, wie die EU so weiterentwickelt werden könnte, dass breiter Wohlstand für alle sichergestellt wird. Auch will er thematisieren, wie Europa angesichts des aufkommenden Nationalismus eine weltoffene demokratische Gemeinschaft bleiben kann.

Aufgesetzt ist der Prozess so, dass auf der Website europa.spoe.at eine neue Plattform verfügbar ist, die es allen Interessierten ermöglicht, ihre Antwort für Europa per Video oder Text mit der SPÖ zu teilen. Wer lieber an Ort und Stelle mitdiskutieren will, kann dies in Debattencamps tun, die in sechs Bundesländern stattfinden. Gestartet wird schon am 26. Februar in Graz. Den Abschluss findet die Veranstaltungsreihe am 15. März in Innsbruck. Dazu soll noch ein Debattencamp in Brüssel kommen.

In jedem politischen Bezirk soll die lokale SPÖ-Organisation eine Veranstaltung zum Thema Europa abhalten. Die SPÖ glaubt, dass man sich mit diesem Modell deutlich von ÖVP und FPÖ unterscheidet, wo die Inhalte von oben ausgegeben werden. Nach Ansicht der Sozialdemokraten kämen die besten Ideen aber nicht von PR-Beratern, sondern von den Österreichern selbst.

Alle Beiträge aus den Debattencamps, den Diskussionen und online eingegangene Beiträge werden im Anschluss von einem Redaktionsteam gesammelt und ausgewertet. Von der SPÖ unterstützte Vorschläge sollen dann in das Wahlprogramm integriert werden. Dieses wird am 6. April bei einem "kleinen Parteitag", dem sogenannten Themenrat, abgestimmt. (APA, 21.2.2019)