Ein Lastwagen voller IS-Anhänger.

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Damaskus – Die syrischen Kurden haben 150 irakische IS-Anhänger an die Sicherheitskräfte im Nachbarland übergeben. Die meisten von ihnen würden von der irakischen Justiz gesucht, erklärte der Kommandant einer Stammesmiliz im Westen des Iraks, Katri al-Ubaidi, in einem Video, das am Donnerstag von lokalen Medien verbreitet wurde.

Die IS-Anhänger hätten seit 2014 gegen Iraker gekämpft. Im Irak dürfte ihnen deswegen die Todesstrafe drohen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte meldete, bei den 150 Menschen handle es sich um IS-Kämpfer und deren Angehörige. Sie seien der irakischen Armee übergeben worden. Ein Armeesprecher wies die Meldung jedoch zurück.

Hunderte Jihadisten verschanzt

Die von Kurden angeführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) gehen nahe der irakischen Grenze derzeit gegen die letzte Bastion der Jihadistengruppe "Islamischer Staat" (IS) im Land vor. In dem Ort Baghuz sollen sich mehrere Hundert Jihadisten auf engem Raum verschanzt haben. Erst am Mittwoch waren rund 2.000 Zivilisten und IS-Angehörige mit Lastwagen aus dem umkämpften Gebiet gebracht worden.

Der IS hatte auf dem Höhepunkt seiner Macht im Jahr 2014 auch große Regionen im Norden und Westen des Iraks beherrscht. Mittlerweile hat er sein Herrschaftsgebiet jedoch fast vollständig verloren. (red, APA, dpa, 21.2.2019)