Seeadler sind wieder verstärkt im Anflug auf Österreich

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1946 galt Europas Adlerart in Österreich als ausgestorben. Zu sehr hatten Lebensraumzerstörung, Pestizideinsatz und gezielte Verfolgung der einst stolzen Population zugesetzt Dank intensiver Schutzmaßnahmen konnte eine Trendumkehr erreicht werden, 2001 kam es zur ersten erfolgreichen Brut seit mehr als 50 Jahren.

Seither sind Vogelschutzorganisationen um das Wachstum der Bestände bemüht – mit Erfolg: Wie WWF und Nationalpark Donau-Auen am Freitag bekanntgegeben haben, überwintern in dieser Saison 177 Seeadler in Österreich. Das bedeute nach dem Rückgang im Vorjahr heuer wieder mehr gefiederte Gäste, die großteils aus Nord- und Osteuropa kommen.

Vogelkundler hielten Ausschau

Etwa 50 Vogelkundler waren an zwei Jänner-Wochenenden damit beschäftigt, entlang österreichischer Flüsse, Auen und Seen nach Seeadlern Ausschau zu halten. Die höchste Dichte erreicht der Seeadler in Niederösterreich mit 46 Tieren in den March-Thaya-Auen – inklusive dem Grenzgebiet zu Tschechien und der Slowakei. 34 Exemplare zählte man im Waldviertel und 28 in den Donau-Auen und dem Grenzgebiet zu Oberösterreich.

Hochrangige Schutzgebiete wie der Nationalpark Donau-Auen seien für diese für störungsempfindlichen Arten besonders wichtig. "Besonders während der Brut und Ausflugsphase der Jungvögel sollte jede Störung vermieden werden, was beim Seeadler bis in den August dauern kann", so Stefan Schneeweihs von der Abteilung Natur & Wissenschaft des Nationalparks. Darum sei die Aufgabe der forstlichen Nutzung, aber auch die Lenkung von Gästen in Bereiche abseits der Horste von Bedeutung.

Bruterfolge

Bei den im Jänner in Österreich gezählten Seeadlern handelt es sich etwa zur Hälfte um Wintergäste aus kälteren Gefilden, die ab März wieder Richtung Norddeutschland, Tschechien, Russland, Skandinavien und Baltikum unterwegs sein werden. Für die ganzjährig ansässigen Adler hat die Brutsaison bereits begonnen. 2018 haben in Österreich 35 Seeadlerpaare gebrütet, davon sechs allein im Nationalpark Donau-Auen.

Trotz der Erfolge sei das Ziel, das Überleben des Seeadlers in Österreich dauerhaft zu sichern, noch nicht ganz erreicht, betonen die Naturschützer. Voraussetzung seu neben der Weiterführung der Schutzmaßnahmen in Österreich und den Nachbarstaaten vor allem der Kampf gegen negative Faktoren wie illegale Abschüsse und Vergiftungen. (red, 22.2.2019)