Der 35-jährige Georg Dornauer legte als Tiroler Landesparteichef einen ziemlich holprigen Start hin.

Foto: APA/ZEITUNGSFOTO.AT/DANIEL LIEBL

Innsbruck – "Terminlich verhindert" lautet das offizielle Wording. Daher wird der Landesparteitag der Tiroler SPÖ am kommenden Samstag ohne das – bisher traditionelle – Beisein der Bundesparteivorsitzenden Pamela Rendi-Wagner stattfinden. Die Verhinderte wird somit auch nicht Zeugin sein können, wenn der von ihr nach seinem umstrittenen Horizontalen-Sager in den SPÖ-Bundesgremien verhinderte Georg Dornauer den Vorsitz der Tiroler Landespartei übernimmt.

Dornauers Wahlsieg steht außer Frage, wird er doch der einzige Kandidat für die Führungsposition sein. Die Affäre um seinen als sexistisch kritisierten Sager in Richtung der grünen Soziallandesrätin Gabriele Fischer, die er sich "nicht in der Horizontalen vorstellen" wollte, könnte sich aber in der Zustimmungsrate niederschlagen. Weniger als 80 Prozent wären "nicht ideal", wie Dornauer gegenüber den Bezirksblättern am Montag sagte. Doch selbst bei einem Ergebnis darunter, würde er das Votum annehmen.

Dornauer fordert Ende der Sanktionen

Als neuer Landesparteichef wird Dornauer darauf drängen, dass Rendi-Wagner die gegen ihn verhängten Sanktionen auf Bundesebene aufhebt. Im Interview mit der Tiroler Tageszeitung stellte der Sellrainer Bürgermeister klar, was er sich von ihr erwartet: Die Tiroler SPÖ habe bei der Nationalratswahl 2017 gut 86.000 Stimmen beigesteuert, daher sei es "alternativlos", dass er diese Wähler im Bundespräsidium der Partei repräsentiere.

Rückendeckung erhält Dornauer dabei vom designierten burgenländischen SP-Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil. Er fordert die Rückkehr des Tirolers in die Bundesgremien. Außerdem wird Doskozil am Samstag nebst SP-Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda nach Innsbruck reisen, um der Wahl des neuen Tiroler SPÖ-Chefs beizuwohnen.

Nicht angetan von Rendi-Wagner

Indes scheint Dornauer noch nicht besonders angetan von der Performance der Bundes-SPÖ in der Opposition zu sein. Ob die Sozialdemokratie in der Oppositionsrolle angekommen sei, traue er sich "nicht mit einem klaren Ja zu beantworten", sagte er der Tiroler Tageszeitung. "Ich spüre aber, dass Pamela Rendi-Wagner diese Rolle findet." (ars, APA, 25.2.2019)