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Ashley Barnes wird so bald keine Tore für Österreichs Nationalteam schießen.

Foto: Reuters/Carl Recine

Wien – Fußballteamchef Franco Foda hätte sich die Matchbeobachtung in Burnley am Samstag wohl sparen können. Der Engländer Ashley Barnes, Wunschspieler des ÖFB mit Kärntner Wurzeln, hat schlechte Karten für die angestrebte Einbürgerung. "Ashley Barnes erfüllt wesentliche Kriterien für eine Einbürgerung nach § 10 Abs. 6 Staatsbürgerschaftsgesetz nicht", gab das Sportministerium am Montag bekannt.

Für die ersten Spiele in der EM-Qualifikation am 21. März gegen Polen und am 24. März in Israel ist Barnes definitiv kein Thema. Laut Ministerium steht nämlich eine Entscheidung über die Einbürgerung beim Ministerrat am Mittwoch nicht auf der Tagesordnung.

Barnes will spielen

Der im britischen Bath geborene Barnes hat eine österreichische Großmutter, 2008 absolvierte er trotz fehlendes Passes mit Sondergenehmigung ein Spiel für Österreichs U20. Sein Name geisterte immer wieder herum, ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel sagte 2018, er wolle die Causa "schon im Frühjahr" klären. Der Kicker selbst sagte schon 2015 im STANDARD-Interview: "Ich würde sehr gerne für Österreich spielen."

Best of Barnes.

Gespräche über eine Einbürgerung liefen seit Monaten, bestätigte das Sportministerium. Man verstehe den Wunsch des ÖFB, sich für die EM 2020 zu qualifizieren. Allerdings stellte Sportsektionschef Philipp Trattner auch klar, dass eben wesentliche Kriterien nicht erfüllt seien. "Seine bisherigen sportlichen Leistungen haben keinen Bezug zu Österreich, insbesondere wurden sie nicht über einen relevanten Zeitraum in Österreich erbracht. Seine österreichischen Wurzeln spielen keine Rolle", erklärte Trattner.

Eine weitere Stellungnahme des ÖFB werde vom Innenministerium geprüft. "Jedoch ist eines klar: Staatsbürgerschaften sind keine Geschenke, und es gelten für alle die gleichen Spielregeln – ob herausragende Leistungen im besonderen Interesse der Republik in Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft oder eben Fußball erbracht wurden", wurde Trattner zitiert.

Das Timing der Einbürgerung wäre kein schlechtes. Barnes hat für Burnley in den letzten vier Premier-League-Spielen getroffen, vergangenes Wochenende war Foda bei seinem Siegestreffer gegen Tottenham im Stadion. Barnes hat seine komplette bisherige Karriere in England absolviert, für Burnley hat er bereits 168 Partien auf dem Buckel. 125 davon fanden in der Premier League statt, der Stürmer schoss dabei 28 Tore und legte sieben auf. (APA, red, 25.2.2019)

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