"Man begegnet uns mit Verständnis und wir sind nicht bloß eine Matrikelnummer", so beschreibt Susanne Werl ihr Studium an der FH JOANNEUM.

Foto: FH Joanneum / Manfred Terler

Der große Praxisbezug ist für Susanne Werl das Beste an ihrem Studium der Diätologie.

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Ernährung als zentraler Knotenpunkt unseres Lebens und unserer Gesundheit – eine Einstellung, die sich Susanne Werl in ihrem Studium angeeignet hat. Im Interview schildert sie die Vorteile und Herausforderungen ihrer Ausbildung und was sie an ihrer Hochschule zu schätzen weiß.

FH JOANNEUM

Warum haben Sie sich dafür entschieden, an der FH JOANNEUM Diätologie zu studieren?

Ernährung war schon seit meinem Jugendalter ein großes Interessensgebiet von mir, ich habe auch Ernährung als Wahlfach bei der Matura gewählt. Gleichzeitig wollte ich immer etwas im medizinischen Bereich machen und habe mir lange überlegt, Krankenschwester zu werden. Während meines Maturajahres bin ich dann eher zufällig auf dieses Studium gestoßen. Ich wusste davor nicht, was Diätologie ist beziehungsweise dass es das gibt und hatte noch nie Kontakt zu einer Diätologin oder einem Diätologen. Als ich mich näher damit beschäftigte, hat es genau das verbunden, was mich interessiert: Ernährung und Medizin.

Würden Sie ein Studium an der FH JOANNEUM weiterempfehlen?

Ich kann natürlich nur für meinen Studiengang sprechen, aber an der FH JOANNEUM schätze ich sehr, dass unsere Studiengangsleiterin und die Assistenz der Studiengangsleitung uns so gut wie möglich unterstützen und uns als Studierende wertschätzen. Man begegnet uns mit Verständnis und wir sind nicht bloß eine Matrikelnummer. Sie sind beide immer sehr bemüht, das Beste aus dem Studium und auch aus uns herauszuholen – das merkt man an der Organisation des Studiums, dem Aufbau der Lehrveranstaltungen, der Wahl der Lehrenden, in der Art, wie wir gefördert und gefordert werden etc. – das wird in den anderen Studiengängen ähnlich sein.

Des Weiteren bin ich schon immer gerne in die Schule gegangen, somit war es für mich ein großer Pluspunkt, dass die FH JOANNEUM ein fixes Programm hat, welches man in drei Jahren schafft und man in einem Jahrgang mit anderen Studierenden ist.

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Was muss man aus Ihrer Sicht für das Studium mitbringen? Welche Eigenschaften beziehungsweise welche Einstellung?

Das Wichtigste in meinen Augen ist, dass man gerne mit Menschen arbeitet und einem die Gesundheit von Menschen generell ein Anliegen ist. Natürlich braucht man auch ein sehr großes Interesse für Ernährung und den medizinischen Teil. Und man sollte darauf gefasst sein, verschiedenste Zugänge aus unterschiedlichen Themen zu hören und sich aus jedem Blickwinkel selbst ein Bild zu machen – in vielen Themen gibt es in der Ernährung kein Richtig und Falsch, es ist nicht Schwarz oder Weiß. Das heißt, man muss auch in der Lage sein, andere Meinungen zu akzeptieren. Man sollte offen für neue Ansichten sein und sich darauf gefasst machen, sein Leben lang weiter zu lernen, da Ernährung ein sich laufend veränderndes Thema ist.

Was ist das Beste an Ihrem Studium?

Der Bezug zur Praxis. Den findet man immer wieder, sei es bei den vielen Praktika, den externen Lehrenden aus der Praxis, den Fallbeispielen, den praktischen Arbeiten, den Verkostungen im Unterricht, den Besuchen von Fort- und Weiterbildungen (zum Beispiel Kongresse) und vielen weiteren Gelegenheiten. Somit ist das Studium alles andere als ein stures Auswendiglernen von irgendwelchen Theorien und Themen, ohne jemals den Bezug zur Praxis herstellen zu können.

Außerdem gefällt mir die Vielfältigkeit der Lehrinhalte. Man lernt die medizinische Seite kennen, die ernährungswissenschaftliche Seite, naturwissenschaftliche Seite, aber auch die Beratungskompetenz, das Projektmanagement, Ernährungsmarketing, die Grundlagen der Gesundheitsökonomie, das wissenschaftliche Arbeiten und vieles mehr.

Und zu guter Letzt ist es bei jedem neuen Thema wieder ein WOW-Moment, wenn man sieht, was man mit Ernährung alles erreichen kann und welche große Rolle sie in unserem Leben und für unsere Gesundheit spielt.

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Was sind die Herausforderungen?

Das Studium kann manchmal sehr zeit- und lernintensiv sein. Oft verbringt man viel Zeit an der Hochschule und sollte nebenbei auch noch alles Mögliche erledigen. Da ist es schwierig, immer alles unter einen Hut zu bringen. Manchmal fällt es auch schwer, sich aus den vielen unterschiedlichen Fachmeinungen von unterschiedlichen Berufsgruppen aus der Diätologie, Medizin oder Chemie zu einem Thema selbst eine Meinung zu bilden. Diese braucht man jedoch spätestens dann, wenn man sie gegenüber den Patientinnen und Patienten vertreten muss. Aber wie bereits erwähnt: Ernährung ist nicht schwarz-weiß. Der Standort Bad Gleichenberg stellt Studierende auch vor eine Entscheidung: Entweder man muss sich hier eine Wohnung suchen oder jeden Tag pendeln, was viel Zeit kostet.

Haben Sie Pläne für die Zeit nach Ihrem Abschluss?

Diese Frage kann ich nur schwer beantworten. Am Anfang war es mein Wunsch, irgendwann mit Kindern zu arbeiten, das wäre nach wie vor auf Platz eins. Ich habe das Gebiet allerdings schon auf Babys, Kleinkinder, Kinder und Jugendliche sowie Schwangere und Stillende ausgeweitet.

Allerdings lernt man durch die vielen Praktika auch immer mehr andere Bereiche kennen, welche ich mir ebenfalls gut vorstellen könnte, zum Beispiel den Public-Health-Sektor, den Reha- und Kurbereich oder die Tätigkeit als selbstständige Diätologin.