Die Interpretation, dass der Österreichische Austauschdienst (OeAD) ein Exekutivorgan der "Lex Kickl" sein soll – wie der Kommentar der anderen von Rechtsanwalt Wilfried Embacher suggeriert –, entbehrt jeder Evidenz und realistischen Grundlage.

Der OeAD ist seit Jahrzehnten bemüht, Internationalisierung und transnationalen Austausch nicht nur in der Welt der Wissenschaft, sondern generell über alle Phasen des "lebenslangen Lernens" zu initiieren, zu ermöglichen und aktiv zu fördern.

Das junge, zumeist akademisch geschulte Personal erfüllt in der Verwirklichung unterschiedlichster Programme – von Erasmus+ über Citizen Science bis hin zu Forschungs- und Hochschulkooperationen mit Entwicklungsländern – eine wichtige gesellschaftspolitische Funktion: die Förderung und aktive Begleitung einer transnationalen, globalen Wissensgesellschaft, die an keinen – wie immer gearteten – Ausgrenzungsstrategien interessiert ist. Es geht um das Teilen und die Vertiefung grenzüberschreitender Wissensräume, um friedliches Koexistieren, um evidenzbasiertes Lernen und Forschen und um eine – uns alle betreffende – nachhaltig wirtschaftende Zukunft, natürlich über alle Grenzen hinweg. Dafür stehen die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des OeAD – mit ihren auch sehr unterschiedlichen und zuweilen divers scheinenden Programmen.

Die Bedeutung des Diskurses in medialen und öffentlichen Räumen kann – insbesondere auch für "Wissensagenturen" – nicht hoch genug geschätzt werden. (Andreas Obrecht, 28.2.2019)