Dadic geht bei Hallen-EM auf Bestleistung und Medaille los.

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Glasgow – Kein Jahr vergeht, in dem Ivona Dadic nicht eine Medaille macht. Diese Serie will die Mehrkämpferin auch am Freitag bei der Hallen-EM in Glasgow fortsetzen. Im Fünfkampf gewann sie EM-Silber 2017 und WM-Silber 2018, im Siebenkampf war sie 2016 Bronzemedaillengewinnerin, vorigen Sommer in Berlin schrammte sie als Vierte knapp am Podest vorbei, die Glasgow-Qualifikation war ihr aber sicher.

In der Meldeliste der zwölf zugelassenen Athletinnen ist Dadic hinter der Britin Katarina Johnson-Thompson mit 4.767 Punkten an zweiter Stelle. "Was auf dem Papier steht, zählt vor Ort sehr wenig. Wenn ich in den Bereich meiner Bestleistung komme, kann ich sehr wahrscheinlich eine Medaille machen, das ist auch das Ziel", sagte die 25-Jährige. Im Jänner verlor Dadic wegen einer Erkrankung mit hohem Fieber Vorbereitungszeit und auch Gewicht, es dauerte drei Wochen, bis die Trainingswerte wieder passten. "Ich bin jetzt in sehr guter Form, die letzten Trainings waren sehr gut."

Dadic will sich steigern

Davor hatte sie noch viel Aufholbedarf gesehen. "Der Hochsprung war sehr gut, der Weitsprung war okay, Kugel und Hürden waren nicht das, was ich kann, aber das hat sich in den letzten zwei Wochen alles im Training drastisch verändert, jetzt läuft es wieder." Das Wissen, bei Großereignissen abliefern zu können, hilft Dadic im Vorfeld. "Am Tag X muss alles passen. Ich kann mich darauf schon ein bisschen verlassen, dass ich funktioniere, wenn es darauf ankommt, das ist eine meiner großen Stärken. Aber natürlich, wenn etwas im Vorfeld überhaupt nicht funktioniert, kann ich auch nicht locker bleiben." Dass sie im Wettkampf auf die Trainingsleistungen noch was drauflegen kann, wisse sie.

Verena Preiner startet mit dem Handicap eines gerissenen Außenbandes im Sprunggelenk, ohne Verletzung hätte die Fünfkämpferin freilich auch zum erweiteren Medaillenkreis gezählt. Ebenfalls am Freitag im Einsatz sind in Vorläufen Andreas Vojta über 3.000 m und Susanne Walli über 400 m sowie im 3.000-m-Endlauf bei den Frauen Nada Ina Pauer. Vojta setzt auf seine Erfahrung, es ist seine fünfte Hallen-EM in Folge, vor zwei Jahren war er über die 3.000 m Zehnter. "Ich habe schon viel gesehen und erlebt, man hofft immer, dass man die Routine ausspielen kann. Das Finale ist sicher möglich, eine einstellige Platzierung wäre eine coole Sache", sagte der 29-Jährige.

Acht ÖLV-Athleten dabei

Pauer, die von ihrem Lebensgefährten, dem deutschen Topläufer Richard Ringer betreut wird, verbesserte ihre Zeit auf 9:01,87 Minuten, das bedeutet Platz drei der ÖLV-Bestenliste überhaupt. Vorbereitet hat sie sich u.a. in Kenia. In Glasgow wurde der Vorlauf gestrichen, für sie gibt es gleich ein Finale, in dem sie "ein sehr schnelles Rennen" erwartet. Walli kämpfte zuletzt mit einem fieberhaften grippalen Infekt, sie gibt ihr internationales Debüt in der allgemeinen Klasse und möchte möglichst mit Bestleistung (derzeit 53,44 Sek.) eine Runde überstehen.

Am Samstag sind die 60-m-Sprinter Alexandra Toth und Markus Fuchs sowie Stephanie Bendrat über 60 m Hürden im Einsatz. Die 23-jährige Toth ist nun Mitglied der Trainingsgruppe von Victoria Schreibeis in der Südstadt und damit Kollegin von Fuchs. Ihre 7,33 Sekunden sollen fallen. "Ich möchte Bestleistung laufen und ins Semifinale", hat sich die Steirerin vorgenommen. Der gleichaltrige Fuchs will erstmals bei einer Hallen-EM eine Runde überstehen. "Wenn ich es so hinbekomme wie in den letzten Rennen, gehe ich davon aus, dass das klappt." Seine Bestzeit steht bei 6,65. Bendrat hofft darauf, "den Schalter umlegen" zu können, da die Hallensaison bisher nicht nach Wunsch verlief. (APA, 28.2.2019)