Österreichs Wirtschaft konnte einen realen Wertschöpfungszuwachs in fast allen Branchen erreichen.

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Wien – Die österreichische Wirtschaft ist voriges Jahr real um 2,7 Prozent gewachsen. Das ist der kräftigste Zuwachs seit 2011 (plus 2,9 Prozent). Das BIP zu laufenden Preisen lag 2018 bei rund 386,1 Milliarden Euro, was einem Plus von 4,4 Prozent gegenüber 2017 entspricht. Je Einwohner erreichte das BIP 43.660 Euro, teilte die Statistik Austria auf Basis von vorläufigen Wifo-Berechnungen mit.

Das reale Wachstum im produzierenden Bereich entwickelte sich mit einem Plus von 4,6 Prozent deutlich kräftiger als im Dienstleistungsbereich, der real um 2,3 Prozent zulegte. Mit Ausnahme der Land- und Forstwirtschaft war in allen Branchen ein realer Wertschöpfungszuwachs zu beobachten.

Deutliches reales Wachstum

Im produzierenden Sektor erzielten alle Branchen ein deutliches reales Wachstum. Am stärksten wuchs die Energie- und Wasserversorgung (real plus 7,8 Prozent), gefolgt von der Herstellung von Waren (inklusive Bergbau) mit einem Plus von 4,8 Prozent. Auch am Bau gab es einen realen Zuwachs der Bruttowertschöpfung (plus 2,6 Prozent).

Im Dienstleistungssektor gab es das kräftigste Wachstum bei den Verkehrsdienstleistungen (real plus 5,5 Prozent). Dahinter folgten die Beherbergung und Gastronomie (real plus 4,2 Prozent) sowie die unternehmensnahen Dienstleistungen (real plus 4,0 Prozent).

Auf der Verwendungsseite kamen die kräftigsten Impulse von den Exporten (real plus 4,4 Prozent) und den Investitionsgütern (real plus 3,0 Prozent). Exportseitig fiel der Zuwachs bei den Waren (real plus 5,1 Prozent) deutlich stärker aus als bei den Dienstleistungen (real plus 2,7 Prozent). Bei den Bruttoanlageinvestitionen waren es vor allem die Maschinen (real plus 4,5 Prozent) und die Investitionen in immaterielle Güter (real plus 4,3 Prozent), die zum Wachstum beitrugen.

Schwaches Plus bei Konsumausgaben

Die Entwicklung der Konsumausgaben fiel mit einem realen Plus von 1,2 Prozent etwas schwächer aus als 2017 (plus 1,4 Prozent). Das ist vor allem auf das deutlich gedämpfte Wachstum der Konsumausgaben des Staates zurückzuführen (real plus 0,2 Prozent, nach plus 1,5 Prozent 2017). Die Konsumausgaben der privaten Haushalte (real plus 1,6 Prozent) entwickelten sich 2018 hingegen ähnlich wie 2017 (real plus 1,5 Prozent).

Das nominelle Arbeitnehmerentgelt (die Summe aller Geld- und Sachleistungen von Arbeitgebern an Arbeitnehmer) nahm 2018 um 4,7 Prozent zu. Bei einem nominellen BIP-Zuwachs von 4,4 Prozent bedeutet das für Bruttobetriebsüberschuss und Selbstständigeneinkommen einen ähnlich hohen Anstieg (plus 4,5 Prozent).

Mehr Menschen leisten mehr Arbeit

Im Vorjahr leisteten auch mehr Menschen in Österreich mehr Arbeit: Die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse erhöhte sich um 1,6 Prozent auf rund 4,74 Millionen. Gleichzeitig stieg die durchschnittlich geleistete Arbeitszeit je Beschäftigungsverhältnis um 0,1 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr ergab sich somit ein um 1,7 Prozent gestiegenes Arbeitsvolumen (entspricht der Summe der geleisteten Arbeitsstunden). Diese Entwicklung bei den Erwerbstätigen bedeutete fürs Vorjahr eine Steigerung der Produktivität je geleisteter Arbeitsstunde um 1,0 Prozent. (APA, 28.2.2019)