5G ist auch aus einer Sicherheitsperspektive ein heißes Thema.

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Die immens wachsende Zahl an vernetzten Geräten im Internet der Dinge (IoT) stellt die Branche nach Einschätzung von IT-Sicherheitsexperten vor ganz neue Herausforderungen. Auch der Wandel der Infrastruktur mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G verändere derzeit das Szenario der Sicherheitsrisiken enorm, sagte Kevin Simzer von Trend Micro auf dem Mobile World Congress in Barcelona der dpa.

5G sei zwar einerseits besser gegen Angriffe geschützt als das aktuelle LTE, es ermögliche aber auch, mehr Geräte einzubinden, sagte Simzer. Allein im Bereich des Smart Home werde laut IDC die Zahl der verkauften Geräte bis 2022 auf 1,3 Milliarden Stück steigen. Für das laufende Jahr erwartet Trend Micro deshalb einen "Wurmkrieg" im Internet der Dinge, bei dem Hacker um die Übernahme oder Ausnutzung möglichst vieler IoT-Geräte in den Wettbewerb treten. Hacker würden die Geräte teils komplett übernehmen, mit Schadcode Daten abfischen oder die Geräte für das Generieren von Kryptowährung missbrauchen, sagte Simzer.

Angebot

Das Unternehmen kündigte auf der Mobilmesse eine Lösung an, mit der Telekommunikationsunternehmen ihren Kunden einen besseren Schutz vor Angriffen ihres Smart Home offerieren können. Das Produkt "Consumer Connect" soll dabei eine virtuelle Schutzschicht um die vernetzten Geräte legen. Telekom-Unternehmen könnten ihren Kunden damit einen zusätzlichen Service bieten.

Laut einer Untersuchung von Trend Micro hat sich die Bedrohungslage im vergangenen Jahr deutlich gewandelt. Das Unternehmen beobachtete eine erhebliche Zunahme von "Krypto-Minern" (plus 237 Prozent), Phishing (plus 269 Prozent) sowie der sogenannten Chef-Masche. Die Zahl solcher Angriffe legte zwar nur um 28 Prozent zu, die Attacken seien jedoch deutlich ausgefeilter als Phishing-Versuche. Dabei werden gezielt vermeintliche E-Mails des Chefs oder Vorgesetzten versendet. Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz will Trend Micro dabei solche Mails im Vorhinein erkennen können, indem der Schreibstil von Entscheidungsträgern analysiert und mit den Mails automatisch verglichen werden sollen. Die Herausforderung bleibe weiterhin, den Hackern stets einen Schritt voraus zu sein, sagte Simzer. (APA, 28.2.2019)