Die thermische Sanierung wird auch heuer vom Bund gefördert, mehr Geld als im Vorjahr gibt es dafür aber nicht.

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Die "Sanierungsscheck"-Aktion zur Förderung der thermischen Sanierung von Altbauten wird von der österreichischen Bundesregierung auch heuer fortgesetzt. Zur Verfügung stehen wie im Vorjahr 42,6 Millionen Euro. Anträge können heuer aber nicht mehr bei den Bausparkassen, sondern nur noch online eingereicht werden.

2018 wurden im Rahmen der Aktion laut Nachhaltigkeitsministerium mehr als 8000 Projekte eingereicht, 80 gewerbliche und rund 5100 private Projekte wurden auch genehmigt. Mit dem offiziellen Ende der heurigen Förderaktion war der Fördertopf leergeräumt, so das Ministerium.

"Raus aus dem Öl"-Bonus

Der im Vorjahr erstmals aufgelegte "Raus aus dem Öl"-Bonus für Einfamilienhausbesitzer in Höhe von 5000 Euro sei sehr gut angenommen worden, heißt es weiter. Interessant ist die prozentuelle Verteilung dieser Anträge auf die Bundesländer: 24 Prozent entfielen auf Niederösterreich, jeweils 21 Prozent auf Oberösterreich und die Steiermark. Es folgten Kärnten mit 14, Tirol mit acht und Salzburg mit sieben Prozent, aus den restlichen Bundesländern kamen nur jeweils ein bis zwei Prozent der Anträge. "Das zeigt schön, in welchen Bundesländern wir den größten Bedarf beim Umstieg haben", kommentiert ein Sprecher des Ministeriums.

Neu wird heuer sein, dass die "Raus aus dem Öl"-Prämie nicht mehr an eine weitere Sanierungsmaßnahme gebunden ist. Im Vorjahr bekam man den Bonus nur bei einer Heizungsumstellung in Kombination mit einer weiteren "Einzelbaumaßnahme". Nun reicht also die alleinige Heizungsumstellung. Auch andere Einzelmaßnahmen werden gefördert, also etwa ein Fenstertausch, eine Fassadensanierung oder eine Geschoßdämmung.

Von 100 auf 42,6 Millionen

Experten kritisieren seit Jahren, dass die ausgeschüttete Fördersumme viel zu gering ist, um die Sanierungsrate in Österreich auf das notwendige Maß anzuheben. 2009 wurde die Aktion ins Leben gerufen, damals gab es 100 Millionen Euro abzuholen. Diese Summe stand auch von 2011 bis 2014 noch zur Verfügung. Weil in diesen Jahren der Topf nicht immer zur Gänze ausgeschöpft wurde, kam es in der Folge zu geringeren Dotierungen. 2015 gab es 80 Millionen, 2016 nur noch 43,5 Millionen.

"Sehr positive" Bilanz

Im Ministerium hebt man die im Vorjahr durch den Sanierungsscheck erreichte CO2-Einsparung von rund 32.000 Tonnen hervor. Für Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) ist die Bilanz der Förderaktion deshalb "sehr positiv". "In den letzten Jahren sind die Fördermittel nicht immer ausgeschöpft worden. Die nunmehrigen Zahlen zeigen: Der 'Raus aus dem Öl'-Bonus hat gewirkt und dazu geführt, dass wir diese Mittel wieder vollständig vergeben konnten." Diese Maßnahme sei auch in der Umsetzung der "Mission 2030" (der Klima- und Energiestrategie der Bundesregierung, Anm.) enorm wichtig, "weil sie unmittelbar den CO2-Ausstoß senkt. Die Verlängerung war daher eine sinnvolle Schlussfolgerung", so die Ministerin.

Sie hat vor wenigen Tagen auch zum bereits sechsten Mal den Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit ausgeschrieben. Bis 24. April 2019 können Auftraggeber sowie Architektur- und Planungsbüros Projekte einreichen, die herausragende architektonische Qualität mit klimaverträglicher, ressourcenschonender Bauweise verbinden. Die Prämierung der Siegerprojekte durch Ministerin Köstinger soll im Herbst erfolgen. (Martin Putschögl, 1.3.2019)