Seefeld – Wie auch schon bei Olympia 2014 in Sotschi muss Bernhard Tritscher auch bei der Heim-WM in Seefeld den abschließenden Langlauf-Skatingmarathon über 50 km nach einem Doping-Skandal im eigenen Team bestreiten. Vor fünf Jahren war es der positive EPO-Dopingtest seines Zimmerkollegen Johannes Dürr, jetzt ist Tritscher mit den Blutdoping-Vergehen von Max Hauke und Dominik Baldauf konfrontiert.

Vorbereitung daheim

"Ich habe daheim den ganzen Scheiß mitgekriegt, das war ziemlich derb. Ich war aber froh, dass ich daheim war und das nicht alles live miterleben habe müssen", sagte der nach seinem Skiathlon (46.) Platz in der Vorwoche zurück nach Saalfelden gereiste Tritscher vor seinem Abschlusstraining am Samstag.

Er habe sich zuhause den Umständen entsprechend gut vorbereiten können. "Ich habe ein bisschen abschalten können daheim. Ich hoffe, dass ich trotzdem meine Leistung bringen kann, die ich drauf habe, das wäre gut", meinte der 30-Jährige, der nach einer bescheidenen Saison aber erneut wohl nur unter ferner liefen landen wird.

Vor und bei Olympia 2014 war er hinter dem damaligen ÖSV-Topmann Dürr mit regelmäßigen Top-20-Plätzen der zweitbeste Österreicher gewesen. Seit zwei Jahren schlägt er sich aber mit Problemen herum, Übertraining und Bronchialbeschwerden sorgten für Rückschläge. Trotz der aktuellen Doping-Vorkommnisse freue er sich auf den abschließenden Höhepunkt der Heim-WM: "Das ist das Rennen, auf das ich mich schon die ganze Saison freue oder eigentlich schon seit Jahren freue."

Premiere für Vermeulen

Der zweite ÖSV-Teilnehmer ist der frühere Nordische Kombinierer Mika Vermeulen. Für den 19-jährigen Steirer wird es das erste Rennen über 50 km. "Ob der Umstände der letzten Tage war es natürlich sehr, sehr schwierig, aber ich lasse mir meine Freude für den 50er nicht nehmen", sagte der Junioren-WM-Achte über 10 km, der wie Hauke in Ramsau wohnt. Er habe eine super Saison hinter sich und sehe den Auftritt auf großer Bühne als Belohnung. "Ich hoffe, dass eine super Stimmung draußen ist, dann werden wir eh sehen, wo das Schiff strandet." (APA, 2.3.2019)