Eremotherium laurillardi erreichte eine Höhe von über vier Metern.

Illustr.: Julie McMahon

Belmopan/Champaign – Es war groß – aber nicht groß genug, um sich aus dem Wasserloch zu befreien, in das es beim Trinken gestürzt war: Vier Meter maß das Riesenfaultier, dessen unter Tonschichten begrabene Überreste Forscher in Belize fanden. Eigentlich waren sie in dem zentralamerikanischen Land auf der Suche nach Maya-Artefakten gewesen.

Die Entdeckung gelang Tauchern bereits 2014. In der Zwischenzeit konnten die Zähne und Knochen gründlich untersucht und der Spezies Eremotherium laurillardi zugeordnet werden. Die mehrere Tonnen schweren Eremotherien waren nur eine aus einer ganzen Reihe von Riesenfaultiergattungen, die erst Südamerika und anschließend auch Teile Nordamerikas bis zur Ausbreitung des Menschen besiedelten. Das ertrunkene Exemplar hatte die Ankunft des Menschen allerdings nicht mehr erlebt, es starb vor etwa 27.000 Jahren.

Flexibles Faultier

Wie die Forscher in der Fachzeitschrift "Science Advances" berichten, war das Eremotherium gut an die Umweltbedingungen angepasst, die während des Eiszeitalters in der Region herrschten. Wo sich heute tropischer Dschungel erstreckt, der kaum jahreszeitliche Unteschiede zeigt, war es damals im Schnitt deutlich trockener und wechselhafter. Das Riesenfaultier kam damit aber gut zurecht.

Die Analyse der Zähne zeigte, dass das Tier in seinem letzten Lebensjahr Blätter von Bäumen und Gras gefressen hatte – es konnte also seine Ernährung darauf einstellen, ob es gerade trocken oder feucht war. "Wir konnten sehen, dass sich dieses große, soziale Lebewesen eher leicht an das trockene Klima anpassen konnte, indem es seine Ernährung auf das umstellte, was verfügbar war und ihm schmeckte", sagt Anthropologin Jean Larmon von der Universität Illinois.

Einem vier Meter großen, durstigen Faultier ist vor gut 27.000 Jahren ein tiefes Wasserloch zum Verhängnis geworden. Es konnte wohl nicht mehr herausklettern, starb und wurde von Tonschichten begraben. Taucher fanden bereits 2014 einige seiner Zähne und Knochen, als sie in Zentralamerika in einem See nach Maya-Artefakten suchten. (red, APA, 4. 3. 2019)