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Abschauen kann man sich wohl so manches von Internet-Giganten wie Amazon.

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Wien – Neuland ist das Internet für den heimischen Handel wohl nicht mehr, doch so richtig auf den Geschmack gekommen sind so manche der Betriebe offenbar noch nicht. Denn viele der großen Akteure am heimischen Onlinemarkt kommen aus dem Ausland. Allein der US-Onlinegigant Amazon sahnt mit knapp 700 Millionen Euro rund ein Viertel der hierzulande via Webshops erwirtschafteten Umsätze ab. In Sachen E-Commerce ist der Markt konzentriert und wird von den Großen, zu denen auch der Modehändler Zalando und der Versandhändler Otto gehören, beherrscht.

Wer ganz vorne mitmischen will, braucht viel Know-how. Das fehlt vielen der kleinen und mittelgroßen heimischen Händler. Fast die Hälfte der 250 umsatzstärksten Shops in Österreich kommen nicht aus Österreich. Die Kunden sind da schon sehr viel weiter. Sie kaufen aus verschiedenen Gründen gerne online ein. Auf rot-weiß-rote Provenienz legen viele Konsumenten dabei nicht allergrößten Wert. Besonders in Warengruppen wie Bekleidung oder Büchern kaufen deutlich mehr Konsumenten bei ausländischen als bei inländischen Webshops ein. Oft auch mangels wettbewerbsfähigen heimischen Angebots.

Wie der Hase läuft

Die Wirtschaftskammer (WKO) will dagegen etwas unternehmen und die heimischen Händler fit für die Digitalisierung machen. Iris Thalbauer, Geschäftsführerin der Bundessparte Handel, hat zu diesem Zweck gemeinsam mit Profis ein Coachingprogramm ins Leben gerufen. Ein Jahr lang werden dabei Unternehmen begleitet. Dabei soll es schwerpunktmäßig um Themen wie Verkauf und Export über Marktplätze gehen, gelernt werden soll auch, wie soziale Medien wie Facebook, Youtube und Co für den Vertrieb genützt werden können.

Teilnehmen können sowohl Novizen, die ihren ersten Onlineshop einrichten wollen, als auch Fortgeschrittene, die etwa planen, ihre Zielgruppe zu erweitern und künftig auch Kunden im Ausland anzusprechen. Interessierte können sich bis diesen Freitag unter der Internetadresse bewerben. 50 Unternehmen werden von einer Jury ausgewählt. Für sie ist das Coaching gratis. Die ersten Schulungen beginnen im Mai. (rebu)