Georg Dornauer drängt in die roten Bundesgremien und auf den Chefsessel im Klub – so recht will ihm beides nicht gelingen.

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Innsbruck – Nach seiner Wahl zum Tiroler SPÖ-Chef am vergangenen Samstag, muss sich Georg Dornauer mit der Übernahme eines weiteren schwergewichtigen Amtes vorerst noch gedulden. Er wird nicht, wie von ihm angekündigt, am Montag Elisabeth Blanik als roter Klubchef im Landtag nachfolgen. Die Übergabe soll laut dem neuen Vorsitzenden "zeitnah" erfolgen.

Mehrfach hatte Dornauer vor dem Parteitag verlautet, dass die Wahl im Klub am 4. März, am Tag seines 36. Geburtstages, anstehe. Dem ist nun doch nicht so, wie die "Tiroler Tageszeitung" in ihrer Montagsaugabe berichtete.

Langweilige Interna

In der Partei ist man nun bemüht, die Personalie als für die breite Öffentlichkeit mäßig interessant abzutun. "Wir reden öffentlich über Dinge, die die Lebensumstände der Tirolerinnen und Tiroler verbessern, wir langweilen sie nicht mit Interna", so Dornauer gegenüber der APA und fügte hinzu: "Ich bin dafür, zeitnah eine ordentlich Übergabe der Klubführung zu machen, das ist bekannt. Alles weitere machen wir im Landtagsklub."

Blanik, der Dornauer am Samstag als SPÖ-Chef nachgefolgt war, reagierte indes genervt auf die öffentliche Diskussion. "Ich diskutiere nicht über Posten in den Medien. Dazu habe ich keine Lust", sagte sie der APA. Auf die Frage, ob sie gar Klubobfrau bleiben wolle, meinte Blanik: "Ich bin gewählte Klubchefin". Angesprochen auf den 4. März als eigentlich avisierten Termin für die Übergabe der Klubführung, erklärte sie, dies "nur in der Zeitung gelesen" zu haben. Solche Frage sollten jedenfalls nicht öffentlich diskutiert werden.

Wunsch Rendi-Wagners

Laut "TT" gab es am Rande des Parteitags am Samstag von der SPÖ-Bundesspitze das klare Signal an Dornauer, in der Frage der Klubführung keine Eile an den Tag zu legen. Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner habe sich offen gewünscht, dass Blanik dem neuen SPÖ-Chef in dessen Anfangsphase zur Seite steht. (APA, 4.3.2019)