Wird es noch mal heiß hergehen zwischen PSG und Manchester United?

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Paris/Porto – Paris St. Germain hat im Kampf um den Aufstieg ins Viertelfinale der Fußball-Champions-League alle Trümpfe in der Hand. Nach dem 2:0-Erfolg bei Manchester United sollte im Rückspiel vor eigenem Publikum im Parc des Princes am Mittwoch (21.00 Uhr) für den überlegenen Ligue-1-Spitzenreiter trotz des Fehlens des beim Karneval in Rio weilenden verletzten Superstars Neymar nichts mehr anbrennen.

United hat die gegen PSG kassierte höchste Heimniederlage im Europacup richtig wehgetan. Die Franzosen, die in der Liga mit 71 Punkten nach 26 Runden so gut dastehen wie nie zuvor, halten aber nichts von verfrühtem Jubel. "Es warten noch 90 Minuten auf uns, Manchester wird alles versuchen, um in Paris zu gewinnen", sagte PSG-Mittelfeldspieler Marco Verratti. Linksverteidiger Layvin Kurzawa sah es ähnlich: "Wir müssen bereit sein, weil sie werden es sicher sein."

Trauma Achtelfinale

PSG scheiterte zuletzt zweimal im Achtelfinale. Für ManUnited lief es in der jüngeren Vergangenheit noch schlechter, die "Red Devils" kämpfen um ihre erste Viertelfinal-Teilnahme seit der Saison 2013/14. Neben der schlechten Ausgangssituation müssen sie dabei auch personelle Probleme überwinden. Starspieler Paul Pogba ist gesperrt, Jesse Lingard, Ander Herrera, Nemanja Matic, Antonio Valencia, Juan Mata, Matteo Darmian, Phil Jones, Anthony Martial und Alexis Sanchez stehen verletzungsbedingt nicht zur Verfügung. Sanchez soll wegen einer am Samstag beim 3:2-Liga-Sieg gegen Southampton erlittenen Knieverletzung rund acht Wochen pausieren müssen.

"Wir wissen, dass es schwierig wird, auch weil PSG im Old Trafford gut gespielt hat. Auf uns wartet eine große Herausforderung", war sich United-Trainer Ole Gunnar Solskjaer bewusst. Der 46-jährige Norweger hat seit seinem Amtsantritt Mitte Dezember von 16 Pflichtspielen 13 gewonnen. Auswärts hat er mit acht Erfolgen in acht Partien eine makellose Bilanz. Auch deshalb will er das Kapitel Aufstieg noch nicht abschreiben. "Wir sind auswärts immer selbstbewusst aufgetreten und haben fantastische Leistungen gezeigt", erinnerte Solskjaer. "Hoffentlich können wir das nach Paris mitnehmen."

Gegen die Statistik

Der Ex-Stürmer kündigte PSG jedenfalls harte Gegenwehr an. "Wir werden nicht ausscheiden, ohne einen Kampf geliefert zu haben", betonte Uniteds Trainer. Viel spricht aber nicht für den 20-fachen englischen Meister. PSG hat auch die Statistik im Rücken, ist etwa gegen englische Teams zu Hause sechs Partien unbesiegt und hat nach einem Auswärtssieg im Hinspiel in 15 Anläufen im Europacup immer den Aufstieg geschafft.

Im zweiten Mittwochspiel tritt die AS Roma mit einem 2:1-Vorsprung im Estadio do Dragao beim portugiesischen Meister FC Porto an. Für Roma-Coach Eusebio di Francesco ist es auch persönlich eine ganz wichtige Partie. Einen dritten Rückschlag innerhalb kurzer Zeit nach der 1:7-Klatsche im Cup-Viertelfinale bei Fiorentina am 30. Jänner und der 0:3-Pleite in der Liga im Derby gegen Lazio am Samstag könnte dem 49-jährigen Italiener den Job kosten. "Wir haben es dem Gegner zu leicht gemacht. Das ist diese Saison schon ein bisschen zu oft passiert", analysierte Di Francesco. (APA, 5.3.2019)