Nahbare Elite

Wenn man Champagner trinkt, muss es wirklich Grund zum Feiern geben. Schließlich ist er teuer und rar. Das sagt die Marke Champagner. Dass es nicht immer so sein muss, sagen inzwischen Diskonter wie Hofer. Dieser Champus ist zwar kein Star unter seinen Regionskollegen, aber ein durchaus trinkiger Schaumwein, der mit belebender Säure und gutem Zug daherprickelt.

Champagner Jacques Lorent, 12,5 Vol.-%, Hofer, 14,99 Euro

3 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Fruchtige Heimat

Wein ist Kulturgut. Der unangefochtene Star in unserer Blindverkostung ist der Österreicher. Warum? Weil das Geschmäcker sind, die wir kennen. Mit Abstand der fruchtigste Vertreter aus der prickelnden Runde. Apfel und Zitrone treffen auf knackige Säure, schon auch ein bisserl Hefe, aber nicht in der Art, wie man sie vom Champagner und manchen Cremants kennt. Belebend.

Loimer Extra Brut, 12 Vol.-%, Merkur Hoher Markt, 19,90 Euro

5 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Gereifte Eleganz

Verkostet man blind, haben es Weine wie diese schwer – weil man sie nicht erwartet. Dieser Crémant bringt eine Menge an Eindrücken mit, die man von jungen Schaumweinen nicht gewohnt ist. Da ist ein bisschen Butter, etwas Honig, eine elegante Perlage, die fein zu einem Schaumwein aus dem Jahr 2012 passt. Bei der Verkostung gingen die Assoziationen in Richtung abgestanden und überreif.

De Chastenay, Crémant de Bourgogne, 12,5 Vol.-%, Unger & Klein, 19,- Euro

2 von 6 Punkten

Foto: Lukas Friesenbichler

Geerdeter Spanier

Cava kommt aus Spanien und ist bei vielen als prickelndes Massenprodukt abgespeichert. Dabei kann Cava auch elegant und mit weniger Säure, für alle die diese beim Champagner stört. Schließlich wird er traditionell ebenso wie der französische Elitebruder mit einer zweiten Gärung in der Flasche hergestellt. Dazu kommt ein für Cava typisch erdiger Touch, den man liebt – oder eben nicht.

Juvé & Camps Cava, 12 Vol.-%, Wein & Co, 19,90 Euro

3 von 6 Punkten

(Nina Wessely, RONDO, 10.3.2019)

Foto: Lukas Friesenbichler