Wien – Nach vier ergebnislosen Verhandlungsrunden erhöht die Gewerkschaft den Druck auf die Verpackungsindustrie. "Das vorliegende letzte Angebot der Arbeitgeber einer Ist-Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,7 Prozent entspricht in keiner Weise den Mengen und Wertzuwächsen dieser Branche und liegt deutlich unter vergleichbaren Industriebereichen", kritisierte Karl Dürtscher von der GPA-djp.

Die Papier und Karton verarbeitende Industrie (Propak) beschäftigt in Österreich rund 9000 Menschen. Sie stellt Produkte auf Papier und Karton her. Dazu zählen alle möglichen Verpackungen, aber Tapeten, Spielkarten, Briefumschläge oder Toilettenpapier. Zu den Arbeitgebern gehören Branchengrößen wie Mondi, Fundermax, Mayr-Melnhof oder Constantia Flexibles. Bei den Verhandlungen mit der Gewerkschaft geht es um die jährliche Anhebung der Gehälter und Löhne im Kollektivvertrag (KV).

Kampfmaßnahmen

Die Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) kündigte nun an, Kampfmaßnahmen vorzubereiten. "In den nächsten Wochen finden in den Propak-Betrieben weitere Betriebsversammlungen statt, um gewerkschaftliche Maßnahmen wie Warnstreiks vorzubereiten", erklärte GPA-djp-Verhandlungsführer Christian Schuster in der Aussendung der Gewerkschaft.

Die kollektivvertragliche Frühjahrsrunde nimmt gerade Fahrt auf. Die Gewerkschaften starten im März die KV-Verhandlungen in mehreren weiteren Branchen. Am Freitag beginnen die Gespräche mit der Papierindustrie mit 8.000 Beschäftigten. Nächste und übernächste Woche folgen Textilindustrie (12.000 Beschäftigte) und Elektroindustrie (50.000 Beschäftigte). In der Chemieindustrie geht das Feilschen um höhere Einkommen für die 45.000 Mitarbeiter im April los. Bereits gestartet sind die KV-Verhandlungen in der Tourismusbranche mit rund 220.000 Beschäftigten.

"Wir werden die KV-Runden gewerkschafts- und branchenübergreifend unterstützen und sollte es notwendig sein, auch Kampfmaßnahmen gemeinsam durchführen", erklärten die Vorsitzenden der drei großen Gewerkschaften – Rainer Wimmer (PRO-GE), Barbara Teiber (GPA-djp) und Roman Hebenstreit (vida) – am Dienstag. Die Gewerkschaften wehren sich wie auch in der Herbstlohnrunde gegen den 12-Stunden-Arbeitstag. (6.3.2018, APA)