Wer alle Pakete ausschließlich von der Österreichischen Post erhalten möchte, kann sich diesen Dienst künftig mit einem Jahresabo sichern.

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Wien – Ob der neue Service ein Renner wird, ist zwei Tage nach der Öffnung für die breite Öffentlichkeit nicht absehbar. Rund 22.000 Kunden hätten in den vergangenen Wochen ihr Interesse bekundet und sich registriert, sagt ein Post-Sprecher. Die Rede ist von "Alles Post", der im November angekündigten neuen Dienstleistung, bei der Kunden extra dafür zahlen, dass ihre Pakete künftig, egal welcher Zustellfirma sie der Absender anvertraut hat, ausschließlich von Zustellern der österreichischen Post AG zugestellt werden.

Ob das Interesse rapide abflaut, wenn die Post-Fans den Preis erfahren, der ihnen für die Exklusivität abverlangt wird, bleibt abzuwarten. Nach einem drei Monate langem Gratistestzeitraum, den jeder Abonnent gewährt bekommt, kostet ein Drei-Monats-Abo von "Alles Post" mit bis zu zehn Sendungen 14,90 Euro. Ein Jahresabo, das bis zu 40 Sendungen umfasst, gibt es um 39,90 Euro, teilte die teilstaatliche Post am Mittwoch mit.

Onlineshopper

"Alles Post" richtet sich an Onlineshopper, die ihre Pakete exklusiv durch die Österreichische Post zugestellt bekommen möchten. Die Post-Konkurrenten liefern bei "Alles Post" die Sendungen in die Logistik- bzw. Verteilzentren der gelben Post ein, die dann die Zustellung zum Endkunden übernimmt. Die Post reagiert damit nach eigenem Bekunden auf vielfachen Kundenwunsch. Viele Kunden reagierten demnach verärgert, dass sie beim Einkauf im Internet nicht auswählen könnten, mit welchem Zustelldienst das Paket geliefert wird. Auch sei bei der Konkurrenz bei Weitem nicht immer gewährleistet, dass die Sendung tatsächlich in einer Abholstation oder einem Geschäftslokal abgeholt werden kann.

Power-Shopper

Power-Shopper, die exzessiv via Internet einkaufen, sollten freilich aufpassen: Wer das im Abo festgelegte Kontingent deutlich überschreitet, muss damit rechnen, dass er als Kunde ausgestoppt wird. Der neue Dienst basiere grundsätzlich auf "Fair use", verteidigt Post-Sprecher Michael Homola die Maßnahme. Eine Überschreitung in geringem Ausmaß werde aber mit Sicherheit toleriert, fügt er hinzu. Notorische Überschreitungen könne man allerdings nicht tolerieren. In dem Fall müsse die neue Serviceleistung für diesen Kunden aber gestoppt.

Probleme mit Haftungsfragen, wie sie von der mit harten Bandagen kämpfenden Konkurrenz geäußert wurden, sieht die Post nicht, diese seien gelöst. Mit der Einlieferung der Sendung im Post-Verteilzentrum übernehme die Post Haftung und Verantwortung. Kaputte oder beschädigte Sendungen nehme man aus Gründen der Vorsicht gar nicht erst an. Denn für Verpackungsschäden hafte grundsätzlich kein Paketzusteller, auch die Post nicht. (ung, 7.3.2019)