"Männerabend" im Villacher Fasching und im ORF.

Foto: tvthek.orf.at/screenshot

Faschingsdienstag. Für manche Zeit des Umzugs und des Umtrunks, der Kostüme und Krapfen. Für ganz Mutige Zeit, zu Hause den Fernseher aufzudrehen. Wie jedes Jahr funkt da Villach als Landeshauptstadt der Schenkelklopfer.

Einer der längsten Beiträge des Villacher Faschings war am Dienstagabend jener mit dem Titel "Männerabend". Darin trieben zwei Saunabesucher in Doppelconférence ihre Späße. Der erste begrüßte das Publikum und sah "so viele Leit" und dazu noch "so fesche Damen". Dann erzählte er gleich, dass er in der Sauna eine Frau entdeckt habe, weswegen er – no na – gleich zum Kondomautomaten ging. Sein Freund trat kurz danach aus dem finnischen Holzverschlag und ließ ebenfalls den Blick über die Gäste schweifen: "Do herin schaut’s aus wia auf am Biobauernhof, lauter freilaufende Hühner." Eine Besucherin wurde extra begrüßt: "Warum warst du heut nix in der Sauna, du kleine Honigbiene?"

Es folgen Witze über die Freundin, die zwar eine "komplette Granate" sei, aber nicht kochen könne und daher nicht zum Heiraten sei. Witze über die Frau des Bruders, über die Mutter, die Nachbarin und andere "Hasen". Einer der Saunarier beantwortet sich die Frage "Was wollen sie alle?" gleich selbst: "Den richtigen Mann!"

Aber es gab unter dem Titel Ehe(mals) anders auch einen historischen Abriss über Frauen einst und jetzt: Kochend, putzend und frivol singend sah man da zwei von ihnen. Im Hintergrund wurden Jahreszahlen eingeblendet, damit man auch sicher sein konnte, dass die Zeit nicht stehengeblieben war. Dazu das Bild einer Küche des jeweiligen Jahrzehntes. Da lacht der Narr – und die Närrin mit Stockholm-Syndrom auch. (Colette M. Schmidt, 6.3.2019)