Freitag, 8.3.
Dass hinter den Decks dieser Stadt irgendwann immer internationaler Frauentag sein wird, daran arbeiten viele Einzelkämpferinnen und Kollektive. Zum Beispiel die 2000 gegründete Plattform Ladyshave: heute mit Live-Gast Tony Renaissance im Fluc. House bis Disco holt man sich am besten von Anemona und der Disco Nostra Crew, die die gleichnamige Veranstaltung im Celeste schmeißt. Der dänische Techno- und House-Untergrundler Noir kommt in die Grelle Forelle und feiert dort den 11. Geburtstag der Reihe Zuckerwatt. Paul Kalkbrenner wäre übrigens auch in der Stadt, aber ausverkauft.
In Linz gäbe es gleich zwei Events zu empfehlen: Einmal die erste Ausgabe von IOX, einer Reihe, die sich Sperrigem verschrieben hat, in der Stadtwerkstatt. Einmal Abu Gabi, die zwischen Noise und Experimental-Bass verkehrt, in der Kapu.
Samstag, 9. 3.
Auf den Clubbduzz im Celeste darf man sich immer freuen, an diesem Samstag aber umso mehr, denn Joja präsentiert ihr Debüt – pünktlich um 22.30 Uhr. Diese hat sich in den letzten Jahren bereits als DJ und Veranstalterin um die hiesige Clubszene verdient gemacht und lässt nun den logischen nächsten Schritt – nämlich den des Albums – folgen. Als Produzentin arbeitet Joja nicht immer nur mit dem Club im Hinterkopf, es darf auch mal etwas sphärischer zugehen – eklektisch bleibt sie wie bei ihren DJ-Sets trotzdem und verortet sich irgendwo zwischen Alt-Pop, Düsterbass und Synths aus dem Hinterhalt.
Unweit davon regiert in der Luster Bar That Good Ẅibe Collective hinter den Plattentellern, wobei man strenggenommen "hinterm Laptop" sagen müsste. Das Digitale tut der wunderbaren Auswahl an Tanzbarem aber keinen Abbruch. Wer die frischesten Remixe aus Pop, Hip Hop, Baile Funk, Future Bass und allem möglichen Elektronischen hören will, gehe dorthin.
Bei der Reihe Neue Wiener Dekadenz, die den Opera Club ihr zu Hause nennt, geht Vieles zwischen Disko und hartem Techno, gut soll es halt sein. Grace Shella, Moxx, Karton und 110010001010 werden dafür sorgen. In der Grellen Forelle findet der Flashback Rave statt – Techno-Nostalgie at its best. Spannende Experimentiererei gibt es immer beim Salon Skug zu entdecken. Zu erklären, wie es dort klingen wird, ist ohnehin unmöglich. Deswegen besser selbst den Weg ins Rhiz finden. (Amira Ben Saoud, 8.3.2019)