Demnächst wird im Atomic-Werk in Altenmarkt unter chinesischen Eigentümern produziert.

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Wien/Hongkong/Helsinki – Der finnische Sportartikelkonzern Amer – Mutter der österreichischen Skifirma Atomic – wird chinesisch. Am Freitagmittag gab das chinesische Käuferkonsortium unter Führung des Sportartikelriesen Anta Sports bekannt, dass ihm vorläufig 94,38 Prozent der Amer-Aktien angedient wurden. Damit ist das nötige Quorum von 90 Prozent übertroffen worden.

Endgültige Ergebnisse soll es am 12. März geben. Anta-Vorstandschef Ding Shizong zeigte sich in einer Mitteilung erfreut über die breite Unterstützung des Angebots. Er bedankte sich bei den Aktionären und der Amer-Führung, die dem Konzern einen weiteren Wachstumsschritt ermöglichten. Der Amer-Vorstand hatte bereits im Dezember die Annahme des Angebots empfohlen.

Kartellfreigaben in der Tasche

In einer Pflichtmitteilung an die Hongkonger Börse hatten die Chinesen schon Ende Februar bekanntgegeben, dass Anta Sports Products Ltd die für den 4,6 Milliarden Euro Deal nötigen kartellrechtlichen Freigaben aus der EU, den USA, Kanada, der Türkei, Russland und auch aus Mexiko und Australien in der Tasche hat. Zur Bekanntgabe der vorläufigen Bilanz im Februar hatte das Käuferkonsortium die Erwartung geäußert, dass der Kauf der Aktien Ende März über die Bühne gehen soll.

Neben Anta sind bei der milliardenschweren Übernahme auch der chinesische Internetriese Tencent und der kanadische Milliardär Chip Wilson im Konsortium. Zum finnischen Sportartikelhersteller Amer Sports gehören neben Atomic unter anderem auch die Marken Salomon und Wilson.

Inzwischen haben bereits einige namhafte österreichische Unternehmen chinesische Gesellschafter. Dazu zählen unter anderem FACC, ATB, Palfinger oder Diamond Aircraft. Nicht alle Investments waren erfolgreich. Wolford kämpft mit schwindenden Aufträgen, der Autobahnraststättenbetreiber Rosenberger ist unter den beiden chinesischen Familien Liu und Ni in die Zahlungsunfähigkeit gerutscht und ging über einen Zwischeninvestor an Burger King. Das Salzburger Skigebiet Gaißau-Hintersee ist nach der Insolvenz von Zhonghui Wang zu 75 Prozent übernommen worden, erhielt aber im zu Ende gehenden Winter nicht die erhofften Investitionen. (APA, 8.3.2019)