Capcom
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Aus Dämonen Geschnetzeltes machen kann eine Menge Spaß bereiten. Seit 2001 weiß das Action-Adventure Devil May Cry dieses Bedürfnis zu befriedigen. Von dem japanischen Hack and Slay gibt es mittlerweile fünf Ableger – mit Devil May Cry 5 erfährt die populäre Serie von Hideki Kamiya ihre Fortsetzung. Ninja Theorys Neuinterpretation aus dem Jahr 2013 polarisierte. Mit dem neuen Teil, der direkt bei Capcom entwickelt wurde, will man an alte Erfolge anknüpfen.

Neben altbekannten Charakteren wie Dante und Nero gesellt sich nun eine neue mysteriöse Figur namens V zu dem Gespann der Dämonenjäger. Begleitet wird die Truppe von der Waffenschmiedin Nico, die mit ihrem Bus immer wieder kleine Gastauftritte in der dunklen Dämonenwelt hinlegt. Vorwissen von bisherigen Teilen setzt Capcom nicht voraus. Neue Spieler finden sich recht schnell in dem DMC-Universum wieder, und auch die "alten Hasen" werden nicht vor den Kopf gestoßen. Wirklich ernst nimmt man sich bei dem Spiel ohnehin nicht.

Der Plot des Abenteuers ist auch recht schnell erzählt: Das Dreiergespann der Dämonenjäger befreit gemeinsam die Stadt Red Grave City von einer Dämoneninvasion, die das Stadtbild durch Blutbäder und schwarze Wurzeln mit Stacheln prägt. Unterschiedliche Bösewichte in kleiner oder großer Form stellen sich den Helden in den Weg, auch Bosse müssen mit Schwert, Pistole, Magie und Co bezwungen werden. Nero, Dante und V sind je nach Mission spielbar und unterscheiden sich stark hinsichtlich ihrer Kampfweise. Um die 15 Stunden Spielzeit braucht man, um das Game durchzuspielen.

Devil May Cry

Was ist gelungen?

Devil May Cry 5 ist ein Feuerwerk, das immer wieder aufs Neue entzündet wird. Gegnergruppen auseinanderzunehmen ist ein Spektakel, das durch beständige Upgrades und Level-Aufstiege durchgehend begeistert. Zusätzliche Abwechslung wird durch die verschiedenen Spielcharaktere geliefert, die sich hinsichtlich ihres Kampfstils stark voneinander unterscheiden. Das Upgrade-System lädt außerdem dazu ein, immer tiefer in die schön gestaltete Welt einzutauchen.

Generell ist die Inszenierung des Spiels äußerst gelungen. In Verwendung ist die gleiche Engine wie schon beim Resident Evil 2-Remake. Fotorealismus wie von Capcom angepeilt wird zwar nicht erreicht – trotzdem ist das Game bildhübsch. Auch hinsichtlich der Performance (getestet wurde die PC-Version) gibt es keine Probleme zu vermelden. Zuletzt können auch die Boss-Kämpfe gelobt werden, diese bringen eine gute Abwechslung mit sich.

Devil May Cry

Was ist weniger gelungen?

Manchmal wird das irre Setting des Games überstrapaziert, wodurch man dann auch irgendwann wieder genug hat. Zudem ist es etwas ärgerlich, dass man bei dem Spiel gegnerischen Angriffen nicht ordentlich ausweichen kann. Dark Souls hätte sich hier gut als Vorbild angeboten, im Falle von Devil May Cry 5 kann man lediglich etwas unbeholfen herumhopsen. Teilweise fehlt es eine Zeitlang auch an Abwechslung, was das Gesamterlebnis dann doch etwas trübt.

Ein Fragezeichen verbleibt auch der In-Game-Shop, der bei der Testversion noch nicht abrufbar war. Über diesen lassen sich Upgrades per Echtgeld kaufen, damit man etwa bei besonders schwierigen Stellen vorankommt. Bei den einfachen der insgesamt sieben Schwierigkeitsgrade ist dies aber ohnehin nicht notwendig. Selbst als Anfänger sollte man sich eher einem schwierigeren Einstieg stellen, da man sich ansonsten schnell fadisiert, da das Game dann viel zu einfach ist. Einen ordentlichen Multiplayer-Modus sucht man zuletzt vergebens.

Devil May Cry

Fazit

Devil May Cry 5 ist ein actionreiches Spiele-Highlight, das sich nicht nur an Kenner der Serie, sondern auch an Neulinge richtet. Das Kampfsystem der drei Protagonisten ist äußerst gelungen und lädt zum Weiterspielen ein. Wenn man mit einem Motorrad oder einem Dämonenpuma lächelnd etliche Gegner aus dem Weg räumt, sieht man auch über die seichte Story des Games hinweg. Lange hält man dieses überzogene Spektakel allerdings nicht aus – man kommt aber immer wieder zurück, um wieder mal auf Dämonenjagd zu gehen. (Daniel Koller, 10.3.2019)