Äußerte sich über Twitter zu den neuen "ORF-Social-Media-Richtlinien": Armin Wolf.

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Wien – Er habe sie für nicht notwendig gehalten, halte sie aber in der neuen Form für durchaus lebbar: Noch am Freitag reagierte ORF-Anchorman Armin Wolf mit ersten Tweets auf die neue am selben Tag veröffentlichten neuen "ORF-Social-Media-Leitlinien". Laut den bereits seit Jahren diskutierten Guidelines sollen ORF-Mitarbeiter künftig bei Äußerungen auf Twitter oder Facebook auf Objektivität, Ausgewogenheit und Glaubwürdigkeit achten.

Er denke, dass er sich auf Twitter seit zehn Jahren ziemlich genauso verhalten habe, da er schon vor den Guidelines gewusst habe, wo er arbeite, so Wolf weiter. Am Samstag unterfütterte der ORF-Journalist, der über 408.000 Follower verfügt, seine Position mit weiteren Tweets. "Ich halte die neuen Social Media-Guidelines für nicht sehr problematisch, verstehe aber auch nicht, wozu sie wer braucht", so Wolf. "Es gebe keine Guidelines für Podiumsdiskussionen, Vorträge oder Interviews mit ORF-Journalist*innen. Warum dann unbedingt welche Social Media?"

Ganz zentral ist laut Wolf, dass die neuen Guidelines einen kritischen Diskurs nicht verbieten. So heißt es in den Richtlinien: "Öffentliche Äußerungen, die kritische Auseinandersetzungen oder persönliche Wertungen (Zustimmung, Ablehnung) über Dritte enthalten, sollen sachlich begründet und formuliert werden."

Unter Wolfs erstem Tweet zum Thema formulierte auch ORF-Kollege Fabio Polly von der Ö1-Außenpolitik seine Sicht zu der Neuregelung: "Man hätte in den Guidelines auch schreiben können: kritische politische Äquidistanz ist die Grundlage für alle JournalistInnen. (red, 10.3.2019)