Während Facebook weiterhin vorrangig junge User verliert, finden sich immer mehr Nutzer auf Instagram ein – einer Plattform im Besitz von Facebook. Das soziale Netzwerk, in dem man Bilder und Videos in Form von "Stories" posten kann, hat eine eigene Berufsgruppe hervorgebracht: Sogenannte Influencer verdienen je nach Follower-Anzahl viel Geld mit bezahlten Postings. Dass auf Instagram, wo Authentizität anfangs im Zentrum stand, immer häufiger auf Bildbearbeitung gesetzt wird, dokumentiert der Subreddit "Instagramreality". Dort wird demonstriert, wenn Influencer, aber auch normale User nachhübschen.

Foto: Screenshot/WebStandard

"Augenöffner"

Mehr als 200.000 Subscriber weist der Subreddit auf. Die beliebtesten Postings sind mit zehntausenden Upvotes versehen, also Likes von Reddit-Usern. Dokumentiert werden etwa Bilder, die ordentlich nachbearbeitet wurden, oder Gegenüberstellungen von Aufnahmen, die das eigentliche Posting auf Instagram zeigen und die Originalaufnahme. In den Kommentaren tauschen sich auch User aus, die von "augenöffnenden" Bildern sprechen. Eine Milliarde User soll die Facebook-Plattform mittlerweile aufweisen – Tendenz stark steigend.

Foto: Screenshot/WebStandard

Negative Auswirkungen

Tatsächlich leistet "Instagramreality" auch gewisse Aufklärungsarbeit, da Gesundheitsexperten immer wieder vor dem Fotodienst warnen. So wird auf der Plattform von den Usern die heile Welt vorgaukelt und mittels Bildbearbeitung unrealistische Körperbilder vermittelt. Instagram soll sogar negative Auswirkungen auf den Schlafrhythmus der User haben und das sogenannte Fomo-Problem befeuern. Die Angst, etwas zu verpassen ("Fear of Missing Out"), beeinträchtigt viele Nutzer erheblich negativ.

Foto: Screenshot/WebStandard

Social-Media-Fasten

Um all den negativen Auswirkungen entgegenzuwirken, schlagen Experten und Betroffene verschiedene Möglichkeiten vor. Manche raten dazu, die abonnierten Kanäle bewusster auszuwählen, indem man sicherstellt, dass man sich nach dem Betrachten der Bilder und Videos nicht schlechter fühlt. Andere wiederum raten dazu, Instagram und ähnliche Plattformen nur in einem bestimmten zeitlichen Ausmaß zu nutzen oder die App ganz zu löschen – einen Entzug zu machen sozusagen. (red, 10.3.2019)