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Der US-Autobauer Tesla erhöht die Preise für seine teuersten Modell um rund drei Prozent.

Foto: reuters/melville

Palo Alto – Tesla hebt die Preise seiner Autos weltweit um durchschnittlich drei Prozent an. Die Preiserhöhungen beträfen die teureren Varianten von Modell 3, Modell S und Modell X, teilte der US-Elektroautobauer am Montag mit. Der Basispreis von 35.000 Dollar (31.200 Euro) für das neue Modell 3 soll jedoch beibehalten werden. Die aktuellen Preise hätten noch bis zum 18. März ihre Gültigkeit.

Tesla kündigte zudem an, weniger Filialen zu schließen als geplant. "Wir werden nur etwa halb so viele Läden schließen, aber auch die Kostensenkungen sind dadurch nur in etwa halb so hoch", erklärte das Unternehmen.

Alle Verkäufe nur noch online

Die Kehrtwende folgt nur wenige Tage nach der Ankündigung von Firmenchef Elon Musk, den Vertrieb grundlegend umzukrempeln. Es bleibe dabei, dass alle Verkäufe nur noch online abgewickelt werden sollen, betonte Tesla. In den Filialen soll den Kunden nur gezeigt werden, "wie man binnen Minuten einen Tesla auf seinem Telefon bestellt". Entgegen Musks Ankündigung vom 28. Februar soll es in den Läden aber weiterhin Fahrzeuge für Testfahrten geben. Und für Käufer, die sofort mit einem Tesla vom Hof fahren wollen, wird auch eine kleine Anzahl Wagen vorgehalten. Die großzügige neue Regelung, nach der man einen neuen Tesla innerhalb einer Woche mit bis zu 1.600 gefahrenen Kilometern zurückgeben kann, gelte weiterhin.

Rund jede zehnte Tesla-Filiale wurde jüngst bereits geschlossen, geht aus dem Blogeintrag vom Montag hervor. Ein Teil davon soll nun wiedereröffnet werden, aber mit weniger Mitarbeitern. Gut jeder fünfte Standort stehe auf dem Prüfstand. Je nachdem, wie effizient sie in den kommenden Monaten arbeiten, könnten sie geschlossen werden oder offen bleiben. Musk hatte Ende Februar angekündigt, nur wenige Filialen in guter Lage als Ausstellungsräume behalten zu wollen.

Sechs Standorte in Österreich

In Österreich betreibt Tesla sechs Standorte: In Wien gibt es einen Showroom, ein Servicecenter mit Verkaufsabsteilung sowie ein Auslieferungszentrum, in Graz, Linz und Salzburg je ein Servicecenter mit Showroom. Ob davon welche geschlossen werden, ließ Tesla am Montag offen.

Musk hatte Ende Februar argumentiert, dass die Konzentration auf den Onlineverkauf und die Filialschließung notwendig seien, um die Fahrzeugpreise stabil zu halten. Das werde der Firma langfristig einen "grundlegenden Vorteil" bringen. Nur Tesla sei überhaupt in der Lage, so etwas durchzuziehen, weil das Unternehmen die Autohäuser im Gegensatz zu anderen Herstellern selbst betreibe und nicht Franchisenehmern überlasse.

In Deutschland änderte Tesla die Anzeige von Preisangaben in seinem Onlineangebot nach dem Einschreiten der Wettbewerbszentrale. Für das Modell 3 wird nun kein "Preis nach geschätzten Einsparungen" mehr angegeben. Die geschätzte Ersparnis im Vergleich zu einem Fahrzeug mit Benzinmotor führt Tesla aber weiterhin auf – und verzichtet lediglich darauf, sie für eine zweite Preisangabe auch abzuziehen. (dpa, Reuters, APA, red, 11.3.2019)