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Sahra Wagenknecht zieht sich aus der Spitze der deutschen Linken zurück.

Foto: AP/Sohn

Berlin – Umbruch bei Deutschlands Linken: Sahra Wagenknecht, bisher Fraktionschefin für ihre Partei im Bundestag, will ihr Amt im Herbst zurücklegen. Die 49-Jährige hat den Schritt nach Berichten mehrer deutscher Medien am Montag innerhalb ihrer Partei angekündigt. Laut einer Meldung der "Welt" nannte Wagenknecht als Grund für ihren Rückzug gesundheitliche Gründe.

Wagenknecht schrieb an ihre Fraktionskolleginnen und -kollegen, der Auslöser der Erkrankung seien "in erster Linie Stress und Überlastung" gewesen. Das habe ihr ihre persönlichen Grenzen aufgezeigt.

Doppelspitze mit Bartsch

Der Vorsitzende der Linken, Bernd Riexinger, bestätigte laut Meldungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland den Rückzug. Die Gremien müssten nun beraten, wie es mit der Führung der Partei weitergehe. Wagenknecht führt den Vorsitz derzeit gemeinsam mit Dietmar Bartsch.

Vor wenigen Tagen hatte Wagenknecht bereits den Rückzug aus der Sammelbewegung "Aufstehen" angekündigt, die sie erst im vergangenen Herbst mitbegründet hatte. Als Anlass nannte sie die strategische Ausrichtung der Bewegung, die bereits nach wenigen Monaten "eine Neuaufstellung" brauche. Am Anfang sei es gut gewesen, Berufspolitiker in der Führungsriege von "Aufstehen" zu wissen, in Zukunft aber solle der Verein sich vor allem an der Basis betätigen.

"Neue Balance finden"

Am Rande nannte sie hier ebenfalls gesundheitliche Gründe: Sie erklärte, sie würde für gelegentliche Auftritte bei "Aufstehen" weiterhin zur Verfügung stehen, müsse aber sehen, welches Arbeitspensum sie schaffe. "Dass ich jetzt zwei Monate krankheitsbedingt ausgefallen bin, hatte auch mit dem extremen Stress der letzten Jahre zu tun. Da muss ich eine neue Balance finden", so Wagenknecht. (mesc, maa, 11.3.2019)